Dark Mode Light Mode

Tödliche Überschwemmungen in Texas: Zahl der Todesopfer steigt auf 43 – Rettungsarbeiten dauern an

geralt (CC0), Pixabay

Nach heftigen Überschwemmungen in Zentral-Texas ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 43 Personen gestiegen. Darunter befinden sich 28 Erwachsene und 15 Kinder, wie der Sheriff von Kerr County, Larry Leitha, am Samstag mitteilte. Noch immer gelten zahlreiche Menschen als vermisst, darunter 27 Kinder eines Sommercamps.

Die Flutkatastrophe begann am frühen Freitagmorgen, als starke Regenfälle innerhalb weniger Stunden den Pegel des Guadalupe River um rund 9 Meter ansteigen ließen. Nach Behördenangaben wurden bislang über 850 Menschen gerettet oder evakuiert. Die Such- und Rettungsmaßnahmen dauern rund um die Uhr an.

Besonders betroffen: Camp Mystic

Ein Fokus der Rettungskräfte liegt auf dem Mädchen-Sommercamp Mystic in Kerr County, rund 100 Kilometer nordwestlich von San Antonio. Hier hielten sich zum Zeitpunkt der Katastrophe rund 700 Kinder auf. Bis Samstagmittag wurden 27 Kinder noch vermisst, bestätigte Stadtmanager Dalton Rice.

Mehrere Todesopfer wurden bereits identifiziert, darunter die 8-jährige Sarah Marsh aus Alabama und die 9-jährige Janie Hunt. Fotos aus dem Camp zeigen beschädigte Gebäude, mit Schlamm bedeckte Schlafräume und verstreute persönliche Gegenstände der Kinder.

Weitere Todesopfer und Schäden

Auch außerhalb Kerrvilles kam es zu Todesfällen. In San Angelo, etwa 240 Kilometer entfernt, wurde die 62-jährige Tanya Burwick tot aufgefunden – mehrere Blocks von ihrem überschwemmten Fahrzeug entfernt. Die Stadt hatte in kurzer Zeit rund 35 Zentimeter Regen erhalten – ein historischer Wert.

Der Direktorin des benachbarten Camps Heart O’ the Hills, Jane Ragsdale, wurde ebenfalls als tot bestätigt. Das Camp war offiziell nicht im Betrieb, befand sich aber in Vorbereitung auf die nächste Session.

Wetterlage weiterhin kritisch

Der nationale Wetterdienst (NWS) warnte am Samstag vor weiterer Lebensgefahr durch anhaltende Starkregenfälle in der Region. In Teilen von Travis, Williamson und Burnet County sind bereits zwischen 13 und 30 Zentimeter Regen gefallen. Die NWS sprach von einer „besonders gefährlichen Situation mit lebensbedrohlicher Sturzflutgefahr“.

Meteorologen erklärten, dass binnen weniger Stunden Regenmengen gefallen seien, die sonst über vier Monate verteilt auftreten. In der Nähe von Bergheim sei der Fluss innerhalb von drei Stunden um zwölf Meter angestiegen.

Regierung reagiert

Gouverneur Greg Abbott kündigte bei einer Pressekonferenz an, dass die Rettungsarbeiten fortgesetzt würden, bis alle Vermissten gefunden seien. Er unterzeichnete eine erweiterte Katastrophenerklärung für 15 Bezirke. Präsident Donald Trump habe seine Unterstützung zugesichert, sagte Abbotts Büro. Auch Heimatschutzministerin Kristi Noem kündigte einen Besuch in der Region an.

Die Hilfsbereitschaft vor Ort ist groß: Kirchen, Hilfsorganisationen und lokale Initiativen wie das San Angelo Area Foundation oder die United Way of the Concho Valley organisieren Notunterkünfte und sammeln Spenden.


Hintergrund: Camp Mystic

Camp Mystic wurde 1926 gegründet und ist ein nicht-konfessionelles christliches Sommerlager für Mädchen. Das Camp war ursprünglich eine Rehabilitationsstätte für Veteranen im Zweiten Weltkrieg. Viele Familien schicken seit Generationen ihre Kinder dorthin – auch die Region selbst ist wegen ihrer landschaftlichen Schönheit bekannt.

Kommentar hinzufügen Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Previous Post

Elon Musk gründet neue Partei in den USA – Kritik an Trumps Finanzpolitik

Next Post

US-Haushaltsgesetz sieht Milliardenrückzahlung für Grenzsicherheitsausgaben vor – Texas dürfte am meisten profitieren