In der Innenstadt von Indianapolis sind in der Nacht zum Samstag zwei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich gegen 1:30 Uhr morgens, nur wenige Stunden nachdem Tausende Menschen an einer Feuerwerksshow zum Unabhängigkeitstag teilgenommen hatten.
Wie die Polizei von Indianapolis (IMPD) mitteilte, wurden mindestens drei der sieben Opfer als minderjährig identifiziert – darunter auch ein Jugendlicher, der später im Krankenhaus verstarb. Ein weiteres Opfer wurde am Tatort für tot erklärt.
Vier Personen wurden mit bislang unbekanntem Verletzungsgrad in Krankenhäuser gebracht, eine fünfte verletzte Person begab sich selbstständig in eine Klinik und befindet sich in stabilem Zustand.
Polizei beklagt unbegleitete Jugendliche und Waffenfunde
IMPD-Polizeichef Chris Bailey zeigte sich bei einer Pressekonferenz sichtlich erschüttert und äußerte scharfe Kritik an Eltern und Erziehungsberechtigten: „Ein Kind ist heute Nacht gestorben. Und wir wissen noch nicht einmal genau, wie alt der junge Mann war, der dort unten tot auf der Straße liegt – aber er sieht jung aus.“
Bailey schilderte, dass sich hunderte unbeaufsichtigte Jugendliche nach dem Feuerwerk im Stadtzentrum aufhielten. Die Polizei war ursprünglich wegen einer Schlägerei vor Ort, als sie Schüsse aus einer benachbarten Straße hörte. Vor Ort fanden die Einsatzkräfte dann mehrere Verletzte.
Sieben Personen wurden vorläufig festgenommen, mehrere Waffen sichergestellt. Zuvor hatte die Polizei bereits etwa 20 Festnahmen vorgenommen und bei zwei Minderjährigen Schusswaffen beschlagnahmt – darunter ein Gewehr, das ein Jugendlicher in der Hose versteckt hatte.
Anhaltende Gewaltwelle in Indianapolis
Der Vorfall reiht sich in eine Serie gewalttätiger Wochenenden in der Stadt ein: Allein in den vergangenen 24 Stunden gab es acht weitere Verletzte bei Schießereien. Bereits am Wochenende zuvor waren in Indianapolis sieben Menschen getötet und neun verletzt worden.
Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, Rick Snyder, kritisierte das Verhalten lokaler Politiker und verglich die Ereignisse mit dem „Eintreffen eines Sturms“, vor dem zu lange gewarnt, aber nicht gehandelt worden sei.