Eine in Russland tätige Journalistin wurde festgenommen, nachdem sie über Jahre hinweg über den verstorbenen Gegner des Kremls, Alexej Nawalny, berichtet hatte. Die Festnahme erfolgte durch das Basmanny-Gericht in Moskau, das die vorläufige Inhaftierung von Antonina Faworskaja mit ihrer mutmaßlichen Beteiligung an Nawalnys Antikorruptionsstiftung begründete, einer Organisation, die von Russland als „extremistisch“ eingestuft und verboten wurde.
Die Nachrichtenplattform „SotaVision“, für die Faworskaja arbeitet, sowie Nawalnys Unterstützerkreis lehnen diese Anschuldigungen ab und interpretieren die Verhaftung als Versuch, die kritische Berichterstatterin mundtot zu machen. Es wird berichtet, dass ihr eine Freiheitsstrafe von bis zu sechs Jahren droht.
Entgegen den Behauptungen der Staatsanwaltschaft hat Faworskaja nach Angaben von Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch nie für Nawalnys Fonds FBK gearbeitet. Jarmysch äußerte sich dazu auf der Plattform X (früher Twitter), dass die Anklage gegen Faworskaja lediglich auf ihrer journalistischen Arbeit basiere, was zwar erwartet, aber dennoch als sehr bedrückend angesehen wird. Sie merkte an, dass Russland seit dem Beginn seines militärischen Eingreifens in der Ukraine vor über zwei Jahren die Repressionen gegen kritische Stimmen im eigenen Land verstärkt hat.
