Start Allgemein Papst Franziskus auf der Kunstbiennale: Warnung vor der Kommerzialisierung der Kunst

Papst Franziskus auf der Kunstbiennale: Warnung vor der Kommerzialisierung der Kunst

35

In einer bemerkenswerten Ansprache während der Kunstbiennale in Venedig hat Papst Franziskus die Welt davor gewarnt, die Kunst den reinen Marktmechanismen zu unterwerfen. „Der Markt kann zwar fördern und Kunstwerke kanonisieren, doch birgt er das Risiko, Kreativität auszubeuten und kulturelle Unschuld zu rauben“, erklärte der Pontifex vor versammelten Künstlern und Kunstliebhabern.

Sein historischer Besuch auf der 60. Ausgabe der Biennale, die vom 20. April bis zum 24. November stattfindet und alljährlich Hunderttausende von Besuchern anzieht, markierte das erste Mal, dass ein Papst diese renommierte Veranstaltung zeitgenössischer Kunst besuchte. Papst Franziskus nutzte die Gelegenheit, um auf die tiefgreifenden Wechselwirkungen zwischen Kunst, Kultur und Marktkräften einzugehen.

Nach seiner Ankunft per Hubschrauber aus Rom führte sein Programm ihn weiter zum Markusplatz, wo er in einer Messe die Dringlichkeit des Kampfes gegen den Klimawandel und dessen Auswirkungen auf Venedig betonte. Der steigende Meeresspiegel bedrohe nicht nur die architektonischen Schätze der Stadt, sondern auch das Wohlergehen ihrer Bewohner. Der Papst sprach sich auch für eine „angemessene Steuerung des Tourismus“ aus, um die fragile Stadt zu schützen.

Ein weiterer bewegender Moment seines Besuches war das Treffen mit Gefangenen im Frauengefängnis auf der Insel Giudecca, was seine Botschaft von Mitgefühl und menschlicher Verbundenheit unterstrich. Durch diesen Besuch und seine Worte erhofft sich der Papst, eine tiefere Reflexion über die Rolle der Kunst in der Gesellschaft zu inspirieren und gleichzeitig eine kritische Betrachtung der Kräfte zu fördern, die auf sie einwirken.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein