In einem aktuellen Statement gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe hat Bundesbankpräsident Nagel eine deutliche Warnung ausgesprochen: Der aufkeimende Rechtsextremismus stellt eine ernsthafte Bedrohung für den wirtschaftlichen Wohlstand Deutschlands dar. Mit Nachdruck betonte er, dass diese Form des Extremismus nicht nur das gesellschaftliche Klima vergiftet, sondern auch direkte wirtschaftliche Konsequenzen hat, indem sie potenzielle Investoren und dringend benötigte Fachkräfte abschreckt.
Nagel unterstreicht die Notwendigkeit einer breiten gesellschaftlichen Anstrengung, um diese Gefahr ernst zu nehmen und ihr entschieden entgegenzutreten. Dabei richtet er einen besonderen Appell an die Wirtschaftsverbände: Sie sollen sich hüten, die wirtschaftliche Situation Deutschlands schlechter darzustellen, als sie tatsächlich ist. Eine derart negative Rhetorik, so Nagel, könnte ebenfalls zur Zurückhaltung von Investitionen führen und damit dem Land schaden.
Trotz der vielfältigen Herausforderungen, mit denen Deutschland konfrontiert ist, weist Nagel die Vorstellung zurück, dass Deutschland der „kranke Mann Europas“ sei. Im Gegenteil: Er sieht in der Bundesrepublik ein Land mit einem robusten wirtschaftlichen Fundament, das jedoch durch innergesellschaftliche Spannungen und den Aufstieg extremistischer Tendenzen gefährdet wird.
Nagels Worte sind ein Aufruf zum Handeln: Es gilt, die Kräfte zu bündeln und Deutschland als einen attraktiven Standort für Innovation, Investitionen und Talente zu erhalten. Die Bekämpfung des Rechtsextremismus wird damit nicht nur zu einer moralischen, sondern auch zu einer wirtschaftlichen Notwendigkeit.
