Die Praxis, Löhne und Mieten wöchentlich zu bezahlen, ist in England durchaus verbreitet und hat historische sowie praktische Gründe.
Historischer Hintergrund: Historisch gesehen war die wöchentliche Lohnauszahlung in England (und in vielen anderen Ländern) die Norm. Dies liegt daran, dass die Arbeiter in der Vergangenheit oft nur wenig Ersparnisse hatten und von Lohn zu Lohn lebten. Eine wöchentliche Auszahlung ermöglichte es ihnen, regelmäßig ihre laufenden Ausgaben wie Lebensmittel, Miete und Nebenkosten zu decken. Diese Tradition hat sich in vielen Bereichen, insbesondere in Arbeiter- und Handwerksberufen, bis heute gehalten.
Cashflow-Vorteile für Arbeitnehmer: Die wöchentliche Zahlung kann für Arbeitnehmer mit geringerem Einkommen vorteilhaft sein, da sie eine kontinuierliche Liquidität gewährleistet und das Risiko von Zahlungsengpässen verringert. Es erleichtert die Haushaltsführung, da Ausgaben wie Lebensmittel und Rechnungen oft wöchentlich anfallen.
Mieten: Ähnlich wie bei den Löhnen ist auch die wöchentliche Mietzahlung historisch gewachsen und teilweise praktisch begründet. Insbesondere in preiswerteren oder kurzfristigen Mietverhältnissen, wie beispielsweise bei Studentenwohnheimen oder bestimmten Formen von Gemeinschaftswohnungen, ist die wöchentliche Miete üblich. Es passt auch zu dem wöchentlichen Zahlungsrhythmus vieler Arbeiter und erleichtert die Budgetplanung.
Verwaltung und Planung: Für Arbeitgeber kann die wöchentliche Lohnauszahlung administrativ aufwendiger sein, aber in bestimmten Branchen kann sie auch die Planung und Budgetierung vereinfachen, insbesondere bei Unternehmen, die saisonabhängig oder projektbasiert arbeiten.
Kulturelle Gewohnheiten: Darüber hinaus spielen kulturelle Gewohnheiten und Erwartungen eine Rolle. Viele Menschen in England sind an diesen Zahlungsrhythmus gewöhnt und bevorzugen ihn möglicherweise gegenüber monatlichen Zahlungen.
In den letzten Jahrzehnten gibt es jedoch eine Tendenz hin zu monatlichen Zahlungen, vor allem bei professionellen und höher bezahlten Jobs. Dies spiegelt eine allgemeine Modernisierung der Lohn- und Gehaltsabrechnungssysteme und eine Angleichung an internationale Normen wider.
