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AJEL (CC0), Pixabay

Der Prozess um den mutmaßlichen Milliardenbetrug bei Wirecard wird weiter ausgedehnt. Das Landgericht München I hat 86 zusätzliche Verhandlungstage bis zum 19. Dezember 2024 angesetzt. Der Prozess gegen den ehemaligen Vorstandschef Markus Braun, den Kronzeugen Oliver Bellenhaus und den ehemaligen Chefbuchhalter Stephan von Erffa läuft bereits seit Ende 2022.

Wirecard brach im Sommer 2020 zusammen, nachdem 1,9 Milliarden Euro in der Bilanz fehlten. Die Anklage geht davon aus, dass dieses Geld nie existierte. Braun und andere sollen Scheingeschäfte vorgetäuscht haben, um den defizitären Konzern zu stützen, wobei Umsätze erfunden und Bilanzen gefälscht wurden.

Braun, der seit fast dreieinhalb Jahren in Untersuchungshaft ist, sieht sich als unschuldig und beschuldigt andere, darunter den untergetauchten Ex-Vertriebsvorstand Jan Marsalek. Bellenhaus, ehemals für Wirecards Geschäfte in Dubai zuständig, ist Kronzeuge und beschuldigt seinerseits Braun. Marsalek wird derzeit in Dubai vermutet.

Die Aufklärung des Falles wird durch die Vielfalt der Tatorte in Asien erschwert. Viele Zeugen aus dem Ausland erschienen nicht vor Gericht, und frühere Wirecard-Mitarbeiter gaben an, vom Betrug nichts gewusst zu haben.

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