Start Allgemein Rendite von Riester-Rente nach untern korrigiert

Rendite von Riester-Rente nach untern korrigiert

372

Die Bundesregierung hat ihre Annahmen über die Renditen der Riester-Renten an die Realitäten des Niedrigzinsumfeldes angepasst und nach unten korrigiert.

Zinsen sollen wieder steigen

Die Bundesregierung hat die Berechnungsgrundlagen für die Riester-Rente trotz Minizinsen stets hochgehalten. Jetzt hat Berlin die Annahmen für die Renditen nach unten korrgiert – nur, um sie bis 2020 wieder steigen zu lassen. Bislang ging Berlin von einem Zins aus, der bei 4,0 Prozent liegt. Jetzt wird allerdings davon ausgegangen, dass auch die Zinsen der Riester-Rente sinken. Allerdings find sich in dem Bericht der Bundesregierung folgende Anmerkung: „Zinsannahmen für die Berechnungen: 2014: 4,0 %, 2015: 3,5 %, 2016: 3,0 %, 2017: 2,5%, danach schrittweise Anstieg auf 4,0 % bis 2020.“ Die Bundesregierung geht also davon aus, dass bereits 2020 wieder das Ausgangsniveau erreicht ist.

Für Experten nur schwer nachvollziehbar

„Die Bundesregierung rechnet hier mit einer überaus optimistischen und schnellen drastischen Zinssteigerung, die für Experten nur schwer nachzuvollziehen sein dürfte“, so Werner Siepe, Finanzmathematiker und Autor mehrerer Studien zur Altersvorsorge. Die Annahmen für die Kosten haben sich hingegen nicht geändert. Das Bundesarbeitsministerium setzt diese weiter mit zehn Prozent an.

Politische Kalkulation

Die Kalkulation hat für die Rentenpolitik große Bedeutung. Die Einführung der Riester-Rente im Jahr 2002 war mit der Hoffnung verbunden, sie könnte die Einbußen durch das sinkende Rentenniveau ausgleichen. Daher rechnet die Regierung immer sehr optimistisch, um dieses politisches Ziel zumindest auf dem Papier erreichen zu können.

Diese Kalkulation geht aber auch nur auf, wenn die Riester-Verträge so bespart werden, dass sie die volle Förderung des Staates erhalten. Das Arbeitsministerium räumt in seinem Bericht allerdings ein, dass knapp die Hälfte aller Personen mit einem Bruttolohn von unter 1.500 Euro überhaupt keine zusätzliche Vorsorge betreibt. In der Analyse heißt es dazu: „Insgesamt sorgen gerade die Bezieher geringer Einkommen zu wenig zusätzlich für das Alter vor.“

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein