Die Waldbrandlage im Osten Deutschlands bleibt dramatisch: In der Gohrischheide an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg wüten die Flammen inzwischen auf einer Fläche von rund 2.100 Hektar – eine Fläche so groß wie 3.000 Fußballfelder. Das ergab die Auswertung aktueller Satellitenbilder, wie das Landratsamt Meißen am Sonntag mitteilte.
Mehr als 550 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Polizei, Bundeswehr und weiteren Organisationen kämpfen pausenlos gegen das Inferno an. Unterstützt werden sie von Löschhubschraubern der Bundeswehr und der Bundespolizei sowie Wasserwerfern.
Die Lage ist besonders heikel, weil das Gebiet ein ehemaliger Truppenübungsplatz ist – im Boden liegt noch alte Munition, was die Arbeit gefährlich und unberechenbar macht. Zudem meldet die Feuerwehr, dass erste Tiefbrunnen erschöpft sind – ein Wettlauf gegen die Zeit.
Auch im benachbarten Thüringen bleibt die Lage angespannt: Auf der Saalfelder Höhe versuchen hunderte Feuerwehrleute mit schwerer Technik, in die schwer zugängliche Hanglage zwischen Großneudorf und Limbach vorzudringen. Besonders schwierig: Das Wasser muss mühsam bergauf gebracht werden. Immer wieder facht der Wind Glutnester neu an – bislang konnte eine weitere Ausbreitung aber verhindert werden.
Mehrere Ortschaften an der Landesgrenze wurden vorsorglich evakuiert. Spezialisten aus Sachsen-Anhalt sollen noch heute eintreffen, um die Brandbekämpfung vor allem in schwerem Gelände zu unterstützen.
Die Einsatzkräfte kämpfen unermüdlich, während sich über den Wäldern Rauchwolken auftürmen und das Feuer ganze Landstriche bedroht. Wie lange es noch dauert, bis die Brände unter Kontrolle sind, wagt derzeit niemand zu prognostizieren.