Im Notfall zählt jede Sekunde – doch beim Rettungsdienst in Deutschland bremst der Föderalismus oft die Einsatzkräfte aus. Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Sachsen fordert deshalb jetzt eine grundlegende Angleichung der Rettungsdienstgesetze in allen Bundesländern.
„Der Föderalismus hat beim Rettungsdienst und Katastrophenschutz klare Grenzen“, sagte ASB-Landeschef Matthias Czech dem MDR. Während Notrufnummern überall dieselben sind, gilt das für Gesetze und Vorschriften längst nicht: Jedes Bundesland hat seine eigenen Regeln – vom Rettungsdienstgesetz bis hin zu Vorschriften zur Ausstattung oder Organisation der Leitstellen.
Diese Unterschiede können im Ernstfall wertvolle Zeit kosten – vor allem bei Großeinsätzen oder länderübergreifenden Katastrophen. Hinzu kommen technische Probleme: Selbst bei der Funktechnik und Kommunikation seien manche Bundesländer unterschiedlich ausgestattet, kritisiert Czech.
Der ASB fordert deshalb, dass Bund und Länder an einem Strang ziehen: Einheitliche Vorgaben für Rettungsdienste, kompatible Systeme und klare Standards für Ausbildung, Ausrüstung und Alarmierung sollen den Rettungskräften die Arbeit erleichtern – und im Ernstfall Menschenleben retten.
Ob die Politik sich bewegt, bleibt abzuwarten. Klar ist: Bei Verkehrsunfällen, Bränden oder Hochwasser fragt niemand, ob der Helfer aus Sachsen, Bayern oder Brandenburg kommt – entscheidend ist, dass er schnell kommt.