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Saubere Luft im Norden Europas – Umweltagentur veröffentlicht Städteranking

kathleenport (CC0), Pixabay

In Nordeuropa lässt sich nach wie vor am besten durchatmen: Wie aus aktuellen Daten der EU-Umweltagentur (EEA) hervorgeht, befinden sich die Städte mit der besten Luftqualität vor allem in Skandinavien und dem Baltikum. In einem Vergleich von 761 europäischen Städten belegen 27 nordische Städte die Spitzenplätze – darunter zahlreiche in Finnland, Schweden, Norwegen, Island und Estland.

Die Analyse berücksichtigt Schadstoffwerte wie Feinstaub (PM2,5), Stickstoffdioxid (NO₂) und Ozon (O₃), die in Summe als Hauptverursacher gesundheitlicher Beeinträchtigungen durch Luftverschmutzung gelten. Die sauberste Luft Europas atmen demnach die Einwohner kleinerer bis mittelgroßer Städte in dünn besiedelten Regionen, die wenig Industrie aufweisen und stark auf erneuerbare Energien setzen.

Deutlich schlechter sieht es in Teilen Osteuropas und Südeuropas aus: Besonders belastet sind Städte in Polen, Norditalien, Rumänien, Bulgarien und Griechenland. Diese Regionen kämpfen teils seit Jahren mit hohen Emissionen durch Verkehr, veraltete Heizsysteme, Kohleverstromung und Industrieanlagen.

Auch deutsche Städte wurden im Vergleich berücksichtigt. Den besten Platz innerhalb Deutschlands sicherte sich Kiel mit Rang 56 – ein respektabler Wert im oberen Viertel. Deutlich schlechter schneidet Görlitz ab, das als deutsche Stadt das Schlusslicht bildet und auf Platz 487 landet. Berlin liegt mit Rang 391 im Mittelfeld – ein Hinweis auf die anhaltenden Herausforderungen im urbanen Luftmanagement der Hauptstadt.

Die Daten stammen aus den Jahren 2022 und 2023 und wurden unter anderem auf Basis von Messstationen, Satellitendaten und Modellen ermittelt. Die EEA betont, dass Luftqualität ein entscheidender Faktor für die öffentliche Gesundheit sei: Laut Schätzungen sterben jährlich Hunderttausende Menschen in Europa vorzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung.

Das Ranking zeigt, dass politische Maßnahmen, Investitionen in nachhaltige Mobilität und moderne Heizsysteme maßgeblich zur Verbesserung der Luftqualität beitragen können – und dass sich Umweltpolitik vor Ort konkret auf Lebensqualität und Gesundheit auswirkt.

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