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Männer investieren häufiger in Aktien – Geschlechterunterschied bei Geldanlage bleibt bestehen

Spectra112 (CC0), Pixabay

Beim Thema Geldanlage zeigen sich in Deutschland weiterhin deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur legen 43 Prozent der Männer ihr Geld in Aktien, Fonds oder ETFs an – bei den Frauen sind es lediglich 24 Prozent. Damit bestätigt sich einmal mehr ein seit Jahren bekanntes Bild: Männer sind in Sachen Börse deutlich aktiver als Frauen.

Auch das Deutsche Aktieninstitut (DAI) kommt in seinen eigenen Erhebungen zu ähnlichen Ergebnissen. „Das unterschiedliche Niveau ist über Jahre mehr oder weniger stabil geblieben“, erklärte DAI-Chefvolkswirt Gerrit Fey. Der Abstand zwischen den Geschlechtern sei ein langfristiges Phänomen, das sich durch verschiedene Studien bestätigen lasse.

Gründe für die Unterschiede

Als Ursachen gelten unter anderem:

  • Unterschiedliches Risikoverhalten: Frauen gelten tendenziell als sicherheitsorientierter bei finanziellen Entscheidungen.

  • Finanzbildung: Männer beschäftigen sich laut Umfragen häufiger und intensiver mit Finanzthemen.

  • Einkommensunterschiede: Geringere Einkommen oder Teilzeitbeschäftigung bei Frauen können die Bereitschaft zur Geldanlage verringern.

  • Traditionelle Rollenbilder: In vielen Haushalten übernehmen nach wie vor Männer die Finanzentscheidungen.

Auswirkungen auf Vermögensaufbau

Der geschlechtsspezifische Unterschied hat langfristige Konsequenzen – insbesondere bei der privaten Altersvorsorge. Wer frühzeitig in Aktien oder Fonds investiert, profitiert über Jahrzehnte vom Zinseszinseffekt. Frauen laufen dadurch Gefahr, finanzielle Nachteile im Alter zu erleiden – insbesondere angesichts bestehender Rentenlücken.

Initiativen zur Förderung von Frauen in Finanzfragen

Zahlreiche Initiativen versuchen inzwischen, Frauen gezielt für das Thema Börse zu sensibilisieren – darunter Programme zur Finanzbildung, Online-Communities für Investorinnen sowie spezielle Finanzberaterinnen-Angebote. Auch die Politik und Verbraucherschützer fordern mehr Transparenz und niedrigschwellige Angebote, um Einstiegshürden abzubauen.

Fazit

Obwohl die Zahl der Aktionärinnen in den letzten Jahren leicht gestiegen ist, bleibt der Gender Gap in der Geldanlage bestehen. Wer langfristig finanziell unabhängig sein will, kommt an einer bewussten Auseinandersetzung mit dem Thema Finanzen nicht vorbei – ganz gleich, ob Frau oder Mann. Der Ausbau von Finanzwissen und der Abbau von Ängsten könnten dabei helfen, die Kluft zu verringern.

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