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Schwierige Wohnungssuche auf Usedom – Wohnraummangel belastet Einheimische und Beschäftigte

Kathas_Fotos (CC0), Pixabay

Die Wohnungssuche auf der Ostseeinsel Usedom gestaltet sich zunehmend als Herausforderung – sowohl für Einheimische als auch für Zugezogene und Beschäftigte im Tourismus- und Dienstleistungssektor. Während die Nachfrage nach Wohnraum kontinuierlich steigt, bleibt das Angebot begrenzt. Bezahlbare Mietwohnungen sind rar, Neubauprojekte reichen nicht aus, um den Bedarf zu decken, und Ferienwohnungen dominieren den Immobilienmarkt.

Wohnraum knapp und teuer

Laut aktuellen Daten liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete auf Usedom mittlerweile bei rund 7,64 Euro pro Quadratmeter, in beliebten Badeorten wie Bansin oder Koserow sogar deutlich darüber. Neubauten mit gehobenem Standard erzielen Mieten von bis zu 12 Euro/m². Da es keine Mietpreisbremse oder einen verbindlichen Mietspiegel gibt, sind den Preisanstiegen derzeit kaum Grenzen gesetzt.

Neubauten: Hoffnung mit Einschränkungen

Zwar entstehen auf der Insel punktuell neue Wohnanlagen – etwa 28 Sozialwohnungen im Ostseebad Bansin, die voraussichtlich 2026 bezugsfertig sind, oder ein Neubauprojekt mit 46 Wohnungen in Peenemünde, das im Frühjahr 2025 abgeschlossen wurde. Doch diese Maßnahmen reichen bei Weitem nicht aus. Schon vor Fertigstellung übersteigt die Zahl der Bewerber regelmäßig das Angebot um ein Vielfaches. Allein für die Sozialwohnungen in Bansin liegen bereits knapp 100 Anfragen vor.

Ferienwohnungen verdrängen Dauerwohnraum

Ein zentrales Problem: Ein erheblicher Teil des Wohnraums auf Usedom wird als Ferienwohnung genutzt. Viele Eigentümer investieren gezielt in die lukrative Kurzzeitvermietung – auf Kosten von Mietern, die langfristig eine Bleibe suchen. Auch Pendlerinnen und Pendler aus dem nahen Festland weichen inzwischen auf Orte außerhalb der Insel aus, weil sie auf Usedom keine bezahlbare Wohnung finden.

Besonders betroffen: Beschäftigte

Der Wohnungsmangel trifft insbesondere die Angestellten im Hotel- und Gaststättengewerbe. Viele Saisonkräfte finden keine Unterkunft vor Ort und sind auf provisorische Unterbringungen oder lange Anfahrtswege angewiesen. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum stellt damit zunehmend auch ein wirtschaftliches Problem dar – Tourismusbetriebe berichten von wachsendem Personalengpass, weil schlicht kein Wohnraum für Mitarbeitende zur Verfügung steht.

Ausblick und Lösungsansätze

Städte und Gemeinden auf Usedom bemühen sich um neue Bauprojekte, doch Planungsverfahren und Genehmigungen dauern. Experten fordern daher:

  • eine gezielte Förderung des sozialen Wohnungsbaus,

  • eine stärkere Regulierung der Ferienvermietung,

  • die Einführung eines regionalen Mietspiegels
    sowie

  • die Beteiligung großer Arbeitgeber an Wohnprojekten für Angestellte.

Fazit

Usedom steht exemplarisch für viele Ferienregionen in Deutschland: Während Urlaubsgäste komfortabel unterkommen, wird Wohnen für die Inselbevölkerung zur Belastungsprobe. Ohne koordinierte Maßnahmen zwischen Gemeinden, Land und Bund droht sich die Situation weiter zu verschärfen – mit Folgen für die soziale Struktur, den Arbeitsmarkt und die wirtschaftliche Entwicklung der Insel.

Wenn gewünscht, kann ich eine Übersicht verfügbarer Neubauprojekte oder Anlaufstellen für Wohnungssuchende auf Usedom zusammenstellen.

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