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Nach dem Amoklauf in Graz: Österreich trauert – Motivsuche läuft

geralt (CC0), Pixabay

Nach dem schockierenden Amoklauf an einer Schule in Graz steht ganz Österreich am Mittwoch um 10.00 Uhr für eine landesweite Trauerminute still. Mit dem stillen Gedenken wird den zehn Todesopfern gedacht, die am Dienstag durch die Tat eines 21-jährigen ehemaligen Schülers der betroffenen Schule ihr Leben verloren. Der Täter nahm sich nach der Tat das Leben.

Während das Land unter Schock steht, konzentrieren sich die Ermittlungen nun auf die Suche nach dem Motiv des jungen Mannes. Laut Polizei wurde ein Abschiedsbrief gefunden, dieser enthält jedoch keine konkreten Hinweise auf Beweggründe.

Unter Fachleuten gewinnt jedoch eine Erklärung zunehmend an Gewicht: jahrelanges Mobbing während der Schulzeit könnte eine zentrale Rolle gespielt haben. Psychologen und Kriminologen sehen darin einen möglichen Auslöser für einen tief verwurzelten Racheimpuls, der sich schließlich in dieser grausamen Tat entlud.

„Wir sehen in vergleichbaren Fällen immer wieder, dass sich lang aufgestaute Gefühle von Ohnmacht und Ausgrenzung in destruktive Gewaltfantasien verwandeln können“, erklärte ein Experte für Jugendpsychologie gegenüber dem ORF.

Die Ermittlungen in Graz laufen unter Hochdruck. Parallel dazu wächst in der Gesellschaft die Debatte über psychische Gesundheit junger Menschen, den Umgang mit Mobbing an Schulen und die Frage, wie solche Tragödien künftig verhindert werden können.

Die Stadt Graz und das Bildungsministerium kündigten an, betroffenen Schüler:innen, Lehrkräften und Angehörigen psychologische Betreuung zur Verfügung zu stellen. Eine Gedenkveranstaltung an der Schule selbst ist für das Wochenende geplant.

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