Der Jahresbericht des SAM – Strategic Solution Fund für das Geschäftsjahr 2024/2025 vermittelt ein gemischtes Bild mit positiven Ertragsentwicklungen, jedoch auch klaren Kosten- und Risikofaktoren, die für Anleger relevant sind.
1. Wertentwicklung und Fondsvolumen:
Der Fonds konnte sein Fondsvermögen im Berichtszeitraum von 10,56 Mio. EUR auf 11,28 Mio. EUR steigern, was einem Zuwachs von rund 6,8 % entspricht. Der Anteilwert stieg von 99,96 EUR auf 111,66 EUR. Damit wurde die positive Entwicklung aus den Vorjahren (2023: 88,22 EUR) fortgesetzt.
Positiv ist hervorzuheben, dass trotz Mittelabflüssen in Höhe von 464.449,96 EUR ein solides Jahresergebnis von 1.185.229,42 EUR erzielt wurde – vor allem getrieben durch nicht realisierte Gewinne in Höhe von 1.256.047,76 EUR. Das realisierte Ergebnis des Jahres war hingegen mit -65.132,94 EUR negativ, was auf die hohen Aufwendungen zurückzuführen ist.
2. Aufwandsstruktur und Kostenquote:
Ein wesentlicher Kritikpunkt aus Anlegersicht ist die hohe Gesamtkostenquote (TER) von 2,78 %, wobei eine performanceabhängige Vergütung von 0,88 % enthalten ist. Dies ist im Vergleich zu passiven Fonds sehr hoch und muss durch überdurchschnittliche Performance gerechtfertigt werden – was zumindest teilweise gelungen ist.
Die Verwaltungskosten beliefen sich auf 272.436,65 EUR – fast das Vierfache der erzielten Erträge aus Zinsen und Investmentanteilen. Hier liegt ein potenzielles Effizienzproblem vor.
3. Anlagestrategie und Diversifikation:
Der Fonds verfolgt eine aktiv gesteuerte Multi-Strategie durch Auswahl erfolgreicher Zielfonds. Die Portfoliodiversifikation erfolgt primär über verschiedene Anlagestrategien – nicht klassisch nach Regionen oder Assetklassen.
Mit rund 98,5 % des Vermögens in Zielfonds bleibt der Fonds stark fremdgesteuert. Die größten Positionen sind u.a. DWS Akkumula, Fidelity Global Technology, Threadneedle Global Focus und Morgan Stanley Global Opportunity. Dies zeigt einen klaren Fokus auf wachstumsstarke Fonds mit US-/Technologie-Exposure.
4. Risikobetrachtung:
Der Fonds ist Marktrisiken, Währungsrisiken (durch Investitionen außerhalb des Euroraums) sowie potenziellen Liquiditätsengpässen durch illiquide Zielfonds ausgesetzt. Die geopolitische Unsicherheit, insbesondere durch den Russland-Ukraine-Krieg und andere Krisen, wird ausdrücklich erwähnt. Dies spricht für eine realistische Einschätzung, könnte aber in einem Stressszenario die Performance belasten.
5. Nachhaltigkeit und ESG-Aspekte:
Der Fonds verfolgt keine Nachhaltigkeitsziele und berücksichtigt keine ESG-Kriterien im Sinne der EU-Offenlegungsverordnung (Art. 6 SFDR). Für ESG-orientierte Anleger ist dies ein Ausschlusskriterium.
Fazit:
Der SAM – Strategic Solution Fund bietet Anlegern eine aktiv gemanagte Lösung mit überzeugender Wertentwicklung über drei Jahre. Die Strategie der Auswahl erfolgreicher Zielfonds zeigt Wirkung. Jedoch bleibt die hohe Kostenbelastung ein zentraler Kritikpunkt, der die reale Nettorendite drückt. Für kostenbewusste oder ESG-orientierte Anleger ist der Fonds nur bedingt attraktiv. Wer jedoch an aktives Management und Outperformance glaubt, könnte hier eine passende Lösung finden – unter Inkaufnahme erhöhter Risiken und Gebühren.