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Kindermenüs im Frittiermodus – Verbraucherzentrale kritisiert langweilige und unausgewogene Speisekarten für Kinder
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Kindermenüs im Frittiermodus – Verbraucherzentrale kritisiert langweilige und unausgewogene Speisekarten für Kinder

Peggy_Marco (CC0), Pixabay

Pommes, Nuggets, Schnitzel – fertig ist das Kindermenü? Genau dieses altbekannte Einheitsessen hat die Verbraucherzentrale nun ins Visier genommen – mit einem ernüchternden Ergebnis: Drei Viertel der Kindergerichte in deutschen Restaurants fallen bei einem bundesweiten Check durch. Statt bunter Vielfalt und frischem Gemüse regieren Fritteuse und Ketchup-Teller.

Insgesamt 456 Kindergerichte auf 100 Speisekarten wurden unter die Lupe genommen. Ergebnis: Frittierte Einheitskost dominiert, ausgewogene Mahlzeiten mit Gemüse, Vollkorn oder Hülsenfrüchten sind rar. Die Top 3 der häufigsten Gerichte: Schnitzel (63 %), Nudeln (fast jedes zweite Restaurant), Nuggets (41 %). Beilagen? Fast immer Pommes. In nur zwei Gerichten wurden Vollkornprodukte verwendet, Hülsenfrüchte tauchten in genau sechs Fällen auf. Das klingt nicht nach Abwechslung – sondern nach einem gastronomischen Déjà-vu.

Zwar waren knapp 40 % der Gerichte vegetarisch, aber oft nur in Form von Pommes ohne Fleisch – nicht unbedingt das, was Ernährungsexperten unter „ausgewogen“ verstehen. Und auch süße Hauptgerichte tauchten auf, was aus ernährungsphysiologischer Sicht eher in die Dessertkategorie gehört.

Positiv aufgefallen sind immerhin einige kreative Ansätze: Fantasienamen wie „Leuchtturmwärter“ oder „Heldenschmaus“ sollen das Menü kindgerecht auflockern. Auch der sogenannte „Räuberteller“, ein leerer Teller zum Mitessen bei den Eltern, wurde in einigen Lokalen angeboten – eine einfache, aber clevere Lösung.

Die Verbraucherzentrale fordert nun deutliche Verbesserungen:

  • Mehr Gemüse, Vollkorn und abwechslungsreiche Beilagen statt Standard-Frittierware.

  • Keine süßen Getränke im Kindermenü – stattdessen Wasser oder verdünnte Fruchtsäfte.

  • Jedes Kindergericht sollte mindestens eine ausgewogene Komponente enthalten.

  • Reguläre Gerichte sollten auch in kindgerechter Portionsgröße bestellbar sein.

Außerdem wünschen sich die Verbraucherschützer ein klares Zeichen der Gastronomie: „Kinderfreundliches Lokal“ als freiwilliges Qualitätssiegel – sichtbar und mit Wiedererkennungswert.

Fazit: Kinder lieben Pommes – ja. Aber sie lieben auch Überraschungen, Farben, Auswahl. Wenn Restaurants Kindern wirklich etwas bieten wollen, müssen sie mehr tun, als Kindermenüs in Dinosaurierform zu servieren. Ein bisschen weniger Fritteuse, ein bisschen mehr Fantasie – das wäre kinderleicht.

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