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Trump auf Charmeoffensive im Golf: Monarchien setzen auf Glanz und Glamour

PoseMuse (CC0), Pixabay

US-Präsident Donald Trump ist auf einer diplomatischen Tour durch die wohlhabendsten Monarchien des Nahen Ostens unterwegs. Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate empfangen ihn mit pompösen Zeremonien, die an den Prunk europäischer Königshäuser erinnern – ganz nach Trumps Geschmack.

Royale Begrüßung: Saudi-Arabien setzt auf Pomp

Am 13. Mai landete Trump in Riad, begleitet von einer seltenen Eskorte aus F-15-Kampfflugzeugen der Royal Saudi Air Force. Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman begrüßte ihn am Flughafen auf einem lavendelfarbenen Teppich – einer Farbe, die in Saudi-Arabien hohe Würdenträger ehrt.

Vor Ort erwarteten Trump eine Ehrenwache mit goldenen Schwertern, Kanonensalutschüsse und eine Prozession aus arabischen Pferden mit Fahnen tragenden Reitern. In den prunkvollen Palästen wurde Trump mit Staatsbanketten und luxuriösen Empfängen verwöhnt.

„Ich glaube wirklich, wir mögen uns sehr,“ sagte Trump über den Kronprinzen, während sie auf goldenen Sesseln unter prunkvollen Kronleuchtern saßen.

Katar: Roter Teppich und ein Luxusjet

Am nächsten Tag reiste Trump nach Doha, wo ihn der katarische Emir Tamim bin Hamad Al Thani empfing. Dies war der erste Besuch eines US-Präsidenten in Katar seit George W. Bush 2003. Wiederum wurde ein Teppich ausgerollt – diesmal in kräftigem Rot.

Als besonderes Geschenk erwägt Katar, Trump einen Luxusjet im Wert von 400 Millionen Dollar zu überlassen. In einem zeremoniellen Raum im Lusail-Palast zeigte sich Trump beeindruckt von der Architektur:

„Das ist perfekt. Als Bauprofi sehe ich hier makellosen Marmor. Einfach perfekt.“

Trump und die Faszination für Monarchien

Trumps Bewunderung für Königshäuser hat eine lange Tradition. Schon in seinem Buch „The Art of the Deal“ beschreibt er, wie seine schottische Mutter 1953 gebannt die Krönung von Queen Elizabeth II. im Fernsehen verfolgte. Diese Faszination prägt offenbar auch Trumps Auftritte im Nahen Osten.

Laut Historiker Douglas Brinkley hat Trump immer eine Schwäche für Monarchien gezeigt.

„Er fühlt sich von Pracht und Adel angezogen. Es geht ihm um Anerkennung und das Gefühl, mit Königen auf Augenhöhe zu sein,“ so Brinkley.

Politik oder Prunk? Kritik an Trumps Fokus

Ehemalige Diplomaten sehen die Besuche differenziert. Brett Bruen, früherer Direktor für globale Zusammenarbeit im Weißen Haus unter Obama, meint:

„Der royale Empfang überdeckt oft die heikleren Themen – von Menschenrechten bis zu Chinas Einfluss.“

Bruen befürchtet, dass Trump sich von der Pracht blenden lässt und die politische Agenda aus den Augen verliert. Der ehemalige US-Diplomat Christopher Henzel widerspricht:

„Trump verstand die Bedeutung der saudischen Partnerschaft – anders als Biden, der die Monarchie anfangs zum ‚Paria‘ erklären wollte.“

Ein Händchen für Pracht und Prunk

Experten wie Ali al-Ahmed vom Institute for Gulf Affairs sehen Parallelen zwischen Trump und den arabischen Herrschern:

„Sie lieben es, Reichtum und Macht zu demonstrieren – genau wie Trump.“

Dies zeigt sich auch in Trumps Vorliebe für opulente Immobilien wie Mar-a-Lago und sein Faible für vergoldete Einrichtungsgegenstände.


Vermischung von Geschäft und Diplomatie

Auf der Reise geht es jedoch nicht nur um Prunk, sondern auch um handfeste Wirtschaftsinteressen. In Saudi-Arabien lobte Trump den Kronprinzen als „großartigen Mann“ und zeigte sich offen für den Abbau von US-Sanktionen gegen Syrien. Als Trump die Sanktionen tatsächlich lockern wollte, reagierte der Kronprinz mit einer stehenden Ovation.

„Oh, was ich nicht alles für den Kronprinzen tue,“ scherzte Trump.

Diese Nähe zu autoritären Herrschern bleibt nicht ohne Kritik. Beobachter sehen darin eine problematische Mischung aus Diplomatie und persönlichem Interesse.

Show statt Substanz?

Der diplomatische Trip offenbart Trumps Faszination für glanzvolle Inszenierungen. Während die Herrscher des Golfs Trump als Freund und Partner umwerben, stellt sich die Frage: Geht es hier um politische Erfolge oder um persönliche Eitelkeiten?

Mit seiner Begeisterung für pompöse Zeremonien scheint Trump seinen Gastgebern jedenfalls genau das zu geben, was sie sich wünschen: einen Präsidenten, der den Glanz und die Macht ihrer Monarchien schätzt.

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