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Pharmabranche blickt optimistisch auf 2025 – Mehr Umsatz, mehr Jobs trotz wirtschaftlicher Flaute

katicaj (CC0), Pixabay

Während viele Sektoren der deutschen Wirtschaft mit einer anhaltenden Schwächephase zu kämpfen haben, zeigt sich die Pharmaindustrie äußerst widerstandsfähig – und das nicht zum ersten Mal. Für das Jahr 2025 rechnet der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) mit deutlichen Zuwächsen: sowohl bei Umsätzen als auch bei der Produktion und Beschäftigung. Die Branche zeigt sich damit erneut als konjunkturstabilisierender Faktor.

Laut Prognose des VFA erwartet die forschungsintensive Pharmabranche ein Umsatzwachstum von rund 2,5 Prozent. Noch stärker dürfte die Produktion zulegen – sie soll im kommenden Jahr um 2,9 Prozent steigen. Damit setzt sich die stabile Entwicklung der Vorjahre fort, trotz geopolitischer Spannungen, globaler Lieferengpässe und steigender Energie- sowie Rohstoffpreise.

Auch auf dem Arbeitsmarkt gibt es positive Impulse: Die Branche rechnet für 2025 mit einem Zuwachs von rund 1.100 Arbeitsplätzen. Die zusätzlichen Stellen sollen sowohl in der Produktion als auch in Forschung, Entwicklung und Vertrieb entstehen. Damit wäre die Pharmabranche eine der wenigen in Deutschland, die ihre Belegschaft in der derzeitigen wirtschaftlichen Gesamtlage deutlich ausbauen kann.

Drei zentrale Wachstumstreiber sind laut VFA entscheidend:

  1. Exportgeschäft zieht wieder an: Die internationale Nachfrage nach Arzneimitteln „Made in Germany“ steigt. Besonders Länder in Nordamerika und Asien gelten als wichtige Absatzmärkte. Der Ruf deutscher Pharmaqualität und die Innovationskraft forschender Hersteller sichern stabile Exporterfolge.

  2. Heimatmarkt stabilisiert sich: Nach Jahren mit Unsicherheiten im Bereich der Erstattungspolitik und Preisdruck durch gesetzliche Regulierungen scheint sich der deutsche Markt zu beruhigen. Der VFA verweist auf eine zunehmende Planungssicherheit für Unternehmen und Investoren.

  3. Vorzieheffekte durch angekündigte US-Zölle: Im Zuge der politischen Spannungen und angekündigter Zölle auf Arzneimittelimporte aus Europa verstärken viele Unternehmen ihre Lieferungen in die USA, bevor mögliche Strafzölle in Kraft treten. Diese Vorzieheffekte bringen kurzfristig zusätzliche Umsätze.

VFA fordert stabile Rahmenbedingungen

Trotz des positiven Ausblicks mahnt der Verband zur Vorsicht: Damit das Wachstum nachhaltig bleibt, brauche die Branche verlässliche und innovationsfreundliche Rahmenbedingungen. Besonders wichtig seien stabile Investitionsbedingungen, schnellere Zulassungsverfahren und eine bessere Verzahnung von Industrie und Forschung.

Zudem müsse sichergestellt werden, dass Europa und insbesondere Deutschland als Forschungsstandort für Zukunftstechnologien wie personalisierte Medizin, Biotechnologie und digitale Gesundheit wettbewerbsfähig bleiben. „Unsere Industrie steht bereit, einen Beitrag zur wirtschaftlichen Erholung zu leisten – aber dafür brauchen wir auch Rückenwind aus der Politik“, so ein Sprecher des VFA.

Fazit aus Anlegersicht

Die aktuellen Prognosen bestätigen einmal mehr die Bedeutung der Pharmaindustrie als relativ krisensicheren Wachstumssektor. Anlegerinnen und Anleger, die langfristig denken, finden hier ein interessantes Feld – besonders, wenn Unternehmen auf starke Exportmärkte und forschungsgetriebene Geschäftsmodelle setzen. Risiken wie regulatorische Eingriffe, Preisdruck und geopolitische Unsicherheiten bleiben jedoch Teil des Gesamtbilds.

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