Die Millionenmetropole Istanbul ist von einer Reihe spürbarer Erdbeben erschüttert worden. Das bislang stärkste hatte nach Angaben des türkischen Katastrophenschutzes Afad eine Magnitude von 6,2. Die Beben ereigneten sich am Dienstag im Marmarameer vor der Küste Istanbuls – mit mehreren Epizentren in unterschiedlichen Bereichen der Meeresregion.
In der 16-Millionen-Einwohner-Stadt reagierten viele Menschen mit Panik: Zahlreiche Bewohner verließen aus Angst ihre Häuser und Wohnungen, auch in höher gelegenen Stadtteilen. Sirenen heulten, Einsatzkräfte rückten vorsorglich aus – bislang jedoch ohne Berichte über direkte Schäden oder Verletzte.
Das aktuelle Erdbeben verstärkt die Sorgen in der Region, denn Wissenschaftler warnen seit Jahren vor einem überfälligen Großbeben im Bereich des Marmarameeres. Ein Erdbeben der Stärke 7 oder mehr gilt dort als wahrscheinlich – mit potenziell katastrophalen Auswirkungen auf die dicht besiedelte Metropole.
Die Behörden rufen zur Ruhe auf, beobachten die Lage aber weiterhin genau. Der Katastrophenschutz hält Notfallpläne bereit, auch Schulen und öffentliche Einrichtungen wurden vorsorglich überprüft.
Wie viele Nachbeben noch folgen werden, ist unklar. Seismologen schließen kleinere Nachbeben in den kommenden Stunden und Tagen nicht aus. Das aktuelle Geschehen sei ein dringender Weckruf, so Experten, die erneut auf die dringende Notwendigkeit baulicher Vorsorge und eines verbesserten Katastrophenschutzes hinweisen.
Istanbul bleibt in Alarmbereitschaft – auch wenn die Erde vorerst wieder stillsteht.