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Babyboomer streben vorzeitige Rente an

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planet_fox (CC0), Pixabay

Babyboomer streben vermehrt nach einem vorzeitigen Ruhestand. Mit dem 60. Geburtstag des geburtenstärksten deutschen Jahrgangs von 1964 rückt auch das Rentenalter näher. Beratungsstellen verzeichnen vermehrt Anfragen aus dieser Generation, die erkunden möchten, ob und wie ein vorzeitiger Renteneintritt möglich und finanziell machbar ist.

Eine repräsentative Umfrage von Arbeitswissenschaftlern der Universität Wuppertal zeigt, dass ein Großteil der Babyboomer-Generation den Lebensabend aktiv gestalten möchte. Der Wunsch nach einem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Erwerbsleben liegt deutlich vor der Regelaltersgrenze. Die Mehrheit nannte Selbstbestimmung als Hauptmotiv, gefolgt von Gründen wie belastender Arbeit und gesundheitlichen Problemen.

Obwohl es grundsätzlich möglich ist, vor dem Erreichen des Rentenalters aus dem Berufsleben auszuscheiden, bedeutet ein vorzeitiger Ruhestand einen monatlichen Abschlag von 0,3 Prozent der vollen Altersrente. Dies ist für viele Menschen finanziell nicht leicht zu verkraften.

Für Jahrgang 1964 und später ist ein abschlagfreier Renteneintritt erst ab 65 oder 67 Jahren möglich. Rentenforscher betonen, dass bisher kein deutlicher Trend zu vorzeitigen Renteneintritten erkennbar ist.

Experten raten dazu, den Renteneintritt gut zu planen, da die Rente generell nicht üppig ist. Die finanziellen Abschläge bei einem vorzeitigen Ausscheiden bleiben lebenslang bestehen.

Der Übergang in die Rente wird oft weniger von finanziellen Aspekten als von persönlichen Umständen bestimmt. Besonders Frauen passen ihren Renteneintritt an familiäre Verpflichtungen an, sei es die Pflege von Angehörigen oder die Betreuung von Enkelkindern.

Obwohl Frauen heute genauso lange berufstätig sind wie Männer, liegt der durchschnittliche Ausstiegszeitpunkt aus dem Arbeitsleben bei 63 Jahren. Die Babyboomer-Generation arbeitet durchschnittlich etwa zwei Jahre länger als die Nachkriegsgeneration. Ein weiterer Anstieg der Lebensarbeitszeit wird erwartet, da beispielsweise steuerlich geförderte Frührenten abgeschafft wurden und aufgrund des Fachkräftemangels.

Die Planung des Renteneintritts erfordert eine frühzeitige Auseinandersetzung mit Formalitäten und Nachweisen. Die Deutsche Rentenversicherung benötigt etwa ein halbes Jahr, um alle Prüfungen abzuschließen und die Rente auszuzahlen.

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