Start Finanzglossar Co.net Verbrauchergenossenschaft eG – wohin geht die Reise?

    Co.net Verbrauchergenossenschaft eG – wohin geht die Reise?

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    GregMontani (CC0), Pixabay

    In den letzten Wochen hatten wir rund 70 Anfragen und Telefongespräche mit Usern, natürlich ausgelöst durch die überraschende Insolvenzmeldung der Co.net Verbrauchergenossenschaft eG, die ja mittlerweile erledigt ist. Trotzdem bleibt natürlich etwas Negatives hängen, und man muss dann einmal die Frage stellen, wie kann es mit der Genossenschaft weitergehen?

    Über 3.000 Genossen sind in der Genossenschaft Mitglied, hatten sicherlich ein gutes Gefühl, als sie Mitglied der Genossenschaft geworden sind. Dass sich die Genossenschaft dann einmal in diese negative Richtung entwickeln würde, das konnte niemand vorhersehen. Die negative Entwicklung, die für die Öffentlichkeit erstmalig sichtbar war, zum Zeitpunkt der ersten BaFin Meldung, und seitdem gibt es unseren Informationen nach immer noch ein „schwebendes Verfahren“ zwischen der Co.net und der BaFin. Eine gerichtliche Entscheidung ist uns nicht bekannt.

    Was wir aber aus Gesprächen wissen, ist, dass die Vorstände sogar versucht haben, mit der BaFin ein Prospekt hinzubekommen, um die Genossenschaft dann nach den Rahmenbedingungen der BaFin weiterführen zu können. Ein Prospekt kennen wir bis zum heutigen Tage nicht, gehen also davon aus, dass es offenbar nicht gelungen ist, das Prospekt hinzubekommen.

    Natürlich hat die Genossenschaft ab diesem Zeitpunkt empfindliche Probleme, neue Mitglieder zu gewinnen, denn eine eigene Werbetätigkeit durfte die Co.net Verbrauchergenossenschaft eG unseren Informationen nach nicht mehr durchführen. Man wird nur noch dann Mitglieder aufgenommen haben, wenn die sich an die Genossenschaft gewendet haben.

    Nun muss man natürlich einmal darüber nachdenken, wie die Zukunft der Co.net Verbrauchergenossenschaft eG aussieht. Mit welchem Geschäftsmodell kann die Genossenschaft letztlich noch Geld verdienen, zumindest so viel, dass es wirtschaftlich dann auch Sinn macht. Geklärt muss dann auch ganz klar sein, wie die BaFin zu einem Weiterbetrieb steht, denn das Damoklesschwert eines möglichen Verbotes schwebt über der Genossenschaft.

    Ob man heute mit dem Betrieb eines Onlineportals dann noch wirklich Geld verdienen kann, um auskömmlich wirtschaften zu können, ist eine Frage, die man sicherlich dann einmal stellen muss. Vielleicht diskutiert man das ja einmal bei der nächsten Generalversammlung, die ja eigentlich noch in diesem Jahr stattfinden sollte. Hier sollte man auch einmal, von Seiten der Vorstände der Genossenschaft, ein aktuelles Update zur BaFin Situation geben, aber auch sagen, wie es nach Meinung der Genossenschaft weitergehen kann.

    Interessant wäre es auch einmal zu erfahren, mit wie vielen Rechtsanwälten man sich derzeit streitet und ob von dieser Seite dann ein mögliches wirtschaftliches Desaster drohen kann, wenn die Verfahren für die Co.net verloren gehen sollten. Es gibt also eine Menge an Themen, die man aus Sicht der Genossen anlässlich der nächsten Generalversammlung klären kann und sollte. Bevor aber nicht der Vorgang mit der BaFin geklärt ist, dürfte eine Zukunftsgestaltung der Genossenschaft schwierig sein. Das müssen die Vorstände nun mal erledigen. Sollte man das mit der BaFin nicht hinbekommen, dann sollte man alternativ auch einmal über die Liquidation der Genossenschaft nachdenken. Sicherlich ein brisantes Thema.

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