Start Allgemein Das unverschämte Angebot an Anleger aus dem Hause PlusPlusCapital

Das unverschämte Angebot an Anleger aus dem Hause PlusPlusCapital

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ajcespedes (CC0), Pixabay

Interviewer: Frau Bontschev, PlusPlus Capital hat kürzlich einen interessanten Finanzierungsrahmenvertrag präsentiert, der für Anleger relevant sein könnte. Wie sehen Sie diesen Schritt?

Kerstin Bontschev: Das ist in der Tat ein bedeutender Vorgang. Das Unternehmen bietet einen Rückkauf seiner 2022/26er Anleihen zu einem Preis an, der 45% unter dem Nennwert liegt. Für Anleger, die dieses Angebot annehmen, bedeutet dies ohne Zweifel erhebliche Verluste.

Interviewer: Was könnte hinter diesem Angebot stecken?

Kerstin Bontschev: Es wirkt so, als sei dies ein strategischer Schritt des Unternehmens, um seine Schulden umzustrukturieren und gleichzeitig neue Finanzmittel für die weitere Geschäftsentwicklung zu sichern. Aber es gibt definitiv Anzeichen von Eile und Dringlichkeit vonseiten des Unternehmens, die bestehenden Schulden schnell zu klären.

Interviewer: Das Unternehmen behauptet, die ausstehenden Zinsen würden vor dem Rückkauf bezahlt. Was halten Sie davon?

Kerstin Bontschev: Das ist ein zentraler Punkt. Selbst wenn PlusPlus Capital versichert, die Zinsen zu bezahlen, die seit dem 31. Juli den Anleihegläubigern zustehen, besteht eine Unsicherheit. Wenn aus irgendeinem Grund der Rückkauf vor der Zinszahlung stattfindet, dann wird der Abschlag auf 39,5% reduziert. Das ist zwar ein kleiner Trost, aber immer noch ein erheblicher Verlust für die Anleger.

Interviewer: Was würden Sie den Anlegern in dieser Situation raten?

Kerstin Bontschev: Es ist essentiell, dass die Anleger dieses Angebot sehr kritisch prüfen. Es mag auf den ersten Blick verlockend erscheinen, ausstehende Anleihen abzustoßen, aber man sollte nicht übersehen, dass dabei hohe Verluste drohen. Jeder Anleger sollte alle Aspekte und potenziellen Szenarien genau überdenken, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Interviewer: Vielen Dank für Ihre Einschätzung, Frau Bontschev.

Kerstin Bontschev: Gerne, es ist wichtig, dass die Anleger in solchen Situationen gut informiert sind.

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