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Lobbyverband der Industrie und Markus Söder fordern Auto-Kaufprämie auch für Verbrenner – Klima adé?

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geralt (CC0), Pixabay

Derzeit kocht der Streit hoch zwischen Befürwortern und Gegnern eines finanziellen Anreizes zum Kauf von PKW. Gerade der Autolobby geht die sogenannte Umweltprämie nicht weit genug, die derzeit Käufer beim Erwerb eines Fahrzeugs mit Elektro- oder Hybridantrieb erhalten.

So nimmt es nicht wunder, dass der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) zur Ankurbelung der Konjunktur die Kaufprämie auch auf PKWs mit Verbrennungsmotor ausgeweitet sehen möchte. „Es ist sinnvoll, angesichts der Krise neben der Umweltprämie eine weitere Kaufprämie für mindestens zwölf Monate einzuführen, sofern diese Prämie Bestandteil eines branchenübergreifenden Ansatzes ist“, sagte BDI-Präsident Dieter Kempf der „Welt am Sonntag“.

Kempf sagte der Zeitung weiter, dass wegen fehlender Infrastruktur und des bestehenden Energiemixes effiziente Verbrennungsmotoren noch längere Zeit eine wichtige Rolle für den Klimaschutz im Verkehr spielen würden. Es sei durchaus sinnvoll, auch Fahrzeuge mit modernen und effizienten Verbrennungsmotoren zu fördern, „wenn dadurch bestehende Anreize für Elektromobilität nicht verwässert werden“, fügte er hinzu. Der BDI-Präsident regte zudem an, dass es auch für den Erwerb anderer Produkte, die dem Klimaschutz oder einer verstärkten Digitalisierung dienen, befristete Anreizsysteme wie Prämien oder steuerliche Entlastungen geben sollte.

Auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sprach sich in der „Welt am Sonntag“ für eine Förderung aus und nannte sie „Innovationsprämie“: „Wir haben die besten Autos der Welt. Das soll so bleiben. Deshalb sei eine Innovationsprämie nötig. Die hilft dem Klimaschutz und der Wirtschaft. Wir nehmen damit alte Autos vom Markt und ersetzen sie durch saubere Fahrzeuge der neuesten Generation.“ Im Blick habe er dabei auch die Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität und schlug gleichzeitig vor, dass der Staat 50 Prozent der Kosten für private Ladestellen übernehmen könne.

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