Start Allgemein German Pellets – Gerät das Geschäftsmodell in Schwierigkeiten?

German Pellets – Gerät das Geschäftsmodell in Schwierigkeiten?

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Das Unternehmen German Pellets gehört zu den größeren Anbietern von Genussrechten als Kapitalanlage. Genussrechte unterliegen immer dem Totalverlustrisiko. Nun hat die German Pellets GmbH einen neuen Genussschein im Umfang von 13,5 Mio. Euro herausgegeben. Der Genussschein ist mit bis zu 8 % verzinst. Er hat eine unbegrenzte Laufzeit und kann erstmals zum 31.12 2021 gekündigt werden, das heisst im Umkehrschluss, dass Anleger sich hier mindestens 6 Jahre mit ihrem Kapital binden.

Der Versuch der German Pellets GmbH, die Inhaber der im April 2016 fällig werdenden Anleihe dazu zu bewegen, ihre Anleihe in den Genussschein zu tauschen, ist der Gesellschaft jedoch nur zum Teil gelungen. Widersprüchlich sind zudem die Informationen in den Medien zu dem Umtauschvolumen. So wird gemeldet Gläubiger mit einem Anleihevolumen von 3,5 Mio. Euro hätten sich für das Tauschangebot entschieden. Teilweise ist sogar von einem Tauschvolumen der Gläubiger der Anleihe 2011/2016 von nur 2,0 Mio. Euro die Rede.

Die Anleihe 2011/2016 hatte ursprünglich ein Volumen von 80 Mio. Euro. Im November 2014 war es der German Pellets GmbH noch gelungen, eine weitere Anleihe mit einem Volumen von 100 Mio. Euro zu platzieren. Aus dieser Platzierung nutzte die German Pellets 26 Mio. Euro, um die Anleihe 2011/2016 teilweise zurückzukaufen. Darüber hinaus kündigte die German Pellets GmbH am 5. November 2015 ein Rückkaufprogramm für die Anleihe 2011/2016 im Umfang von weiteren 5 Mio. Euro an. Nach dem jetzt gemeldeten Umtausch der Anleihe in Genussscheine stehen somit jedenfalls noch 45,5 Mio. Euro der Anleihe 2011/2016 zur Refinanzierung aus. Es bleibt daher abzuwarten, wie es der German Pellets GmbH gelingt, den ausstehenden Betrag der Anleihe 2011/2016 zu refinanzieren.

Was bleibt für die Anleger, ist auch hier die Unsicherheit darüber, ob die Gesellschaft wirklich irgendwann alle Gelder an die Kunden zurückbezahlen können wird. Bisher hat das den Eindruck gemacht, dass man hier  „alt gegen neu“ tauscht. Grundsätzlich auch nichts gegen zu sagen, denn ein Anleger, der zufrieden ist mit seinem Investment wird natürlich dann weiterhin im Investment bleiben. Die Frage ist nur, wenn eben nicht mehr genug Anleger diesen „Umtausch“ mitmachen, was passiert dann?

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