Trotz warnender Stimmen beharrten viele Menschen, vor allem in Europa und den USA, auf der Meinung, die Revolutionen in Nordafrika hätten nichts mit islamischen Organisationen zu tun, sondern brächten Freiheit, Demokratie und eine Annäherung der Kulturen.
Nun bricht sich die Muslimbruderschaft in Ägypten mehr und mehr Bahn. Diese fordert in dem bei Touristen sehr beliebten Land nun neue Regeln: Keine Bikinis mehr am Strand, kein Alkohol mehr. Die Touristen hätten vielmehr die Werte und Normen der ägyptischen Gesellschaft zu berücksichtigen, sagte Mohammed Saad, Generalsekretär der neu gegründeten Freiheits- und Gerechtigkeitspartei, politischer Arm der Muslimbrüder. Nach dem Jubel über die Revolutionen, die mehr Freiheit und Demokratie bringen würden, häufen sich nun die Stimmen, die vor einer drohenden Radikalisierung der ägyptischen Gesellschaft warnen und die eine Entwicklung wie im Iran fürchten, als aus dem westlich orientierten Persien des Schahs Mohammed Reza Pahlawi ein fundamentalistisch islamisches Regime wurde.
