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Greiff Special Opportunities: Solides Event-Driven-Konzept mit selektiver Performance in unsicherem Marktumfeld

geralt (CC0), Pixabay

Der Fonds Greiff Special Opportunities verfolgt eine aktive, opportunistische Anlagestrategie mit Fokus auf europäische Aktien und einem „Event-Driven“-Ansatz. Ziel ist ein möglichst hoher Wertzuwachs bei geringeren Schwankungen im Vergleich zum Gesamtmarkt. Die Strategie basiert auf einer konzentrierten Auswahl von 30 bis 40 Titeln, vor allem in Situationen wie Übernahmen, Spin-offs oder Restrukturierungen („Endspielsituationen“).

Performance und Vermögensentwicklung
Zum Stichtag 31. März 2025 beläuft sich das Fondsvermögen auf rund 4,78 Mio. EUR (Vorjahr: 5,86 Mio. EUR). Der Anteilwert stieg leicht auf 97,23 EUR (Vorjahr: 91,44 EUR). Dies zeigt eine moderate positive Entwicklung, trotz eines Mittelabflusses von netto 1,35 Mio. EUR, was auf Rückgaben von Anteilen hindeutet. Das Ergebnis des Geschäftsjahres beträgt 356 Tsd. EUR, wobei ein Großteil aus realisierten Veräußerungsgewinnen stammt.

Portfoliostruktur und Liquidität
Die Aktienquote liegt bei 56,5 % (rund 2,7 Mio. EUR), ergänzt durch hohe Bankguthaben (ca. 44 %), was auf eine defensive Liquiditätshaltung hindeutet. Für Anleger ist dies positiv im Hinblick auf Flexibilität, kann aber auf vorsichtige Positionierung angesichts geopolitischer Unsicherheiten (z. B. Ukraine-Krieg, Nahost) hinweisen.

Einzeltitel und Sektorstreuung
Die Positionen sind stark auf Mid- und Large Caps aus Europa konzentriert. Wichtige Titel sind u. a. UniCredit, Deutsche Wohnen, LafargeHolcim oder Continental. Einzelwerte wie TeamViewer oder Evotec zeigen die Bereitschaft des Managements, auf spezielle Events und Bewertungsdiskrepanzen zu setzen. Das Fehlen von Derivaten unterstreicht die stringente, transparente Aktienstrategie.

Ertragslage und Kosten
Der ordentliche Nettoertrag beträgt rund 132 Tsd. EUR, wobei Dividenden und Zinsen eine stabile Basis bilden. Die Kostenquote (TER) liegt mit 1,90 % im marktüblichen Bereich für aktiv gemanagte Spezialstrategien, die performanceabhängige Vergütung beträgt nur 0,05 %. Dies deutet auf eine kostenbewusste Verwaltung hin.

Ausschüttung und Anlegerorientierung
Die Endausschüttung lag bei 1,60 EUR je Anteil, was einem eher defensiven Ausschüttungsprofil entspricht. Gleichzeitig werden Teile der Erträge zur Stärkung des Fondsvermögens wiederangelegt.

Risikoaspekte
Das Management betont die Unabhängigkeit von Marktindizes sowie eine strenge Risikosteuerung. Die geopolitische Volatilität und währungsbedingte Schwankungen bleiben jedoch relevante Faktoren.

Fazit aus Anlegersicht
Für langfristig orientierte Anleger mit Affinität zu Event-Driven-Strategien bietet der Fonds eine attraktive, wenn auch selektiv erfolgreiche Nische. Die moderate Performance, die konservative Liquiditätsquote und das gezielte Stock-Picking stärken die Resilienz in volatilen Marktphasen. Wer eine marktunabhängige, aber zugleich aktiv gesteuerte Aktienlösung sucht, findet hier eine interessante Option, sollte jedoch die relative Abhängigkeit von erfolgreichen Einzeltiteln beachten.

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