Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat eine eindringliche Warnung vor der Internetplattform alpionki.com ausgesprochen. Nach ihren Erkenntnissen bietet die dort genannte Firma Gain Capital UK Limited mit angeblichem Sitz in London (Vereinigtes Königreich) in Deutschland unerlaubt Finanz- und Wertpapierdienstleistungen sowie Kryptowerte-Dienstleistungen an. Eine behördliche Erlaubnis der BaFin liegt dafür nicht vor.
Besorgniserregend ist insbesondere die Art und Weise, wie potenzielle Anlegerinnen und Anleger angesprochen und weitergeleitet werden. So wird auf alpionki.com auf zusätzliche angebliche Standorte in Wien (Österreich) und Genf (Schweiz) verwiesen – ein typisches Vorgehen, das bei zweifelhaften Plattformen häufig zur Vertrauensbildung eingesetzt wird. Zudem hat die BaFin Hinweise darauf, dass Nutzerinnen und Nutzer gezielt über die ebenfalls verdächtige Website kimarkets24.com zu alpionki.com geführt werden. Beide Internetauftritte nennen dieselbe deutsche Telefonnummer, was auf eine zentrale organisatorische Verbindung schließen lässt.
Fehlende BaFin-Erlaubnis: Ein klarer Gesetzesverstoß
In Deutschland gilt: Wer Finanz- oder Wertpapierdienstleistungen – etwa Anlageberatung, Vermögensverwaltung oder den Handel mit Kryptowerten – gewerblich oder grenzüberschreitend erbringen möchte, benötigt zwingend eine schriftliche Erlaubnis der BaFin. Dies ist gesetzlich geregelt in § 32 Kreditwesengesetz (KWG) sowie im Kryptomärkteaufsichtsgesetz (KMAG). Unternehmen, die diese Voraussetzungen nicht erfüllen und dennoch tätig sind, handeln rechtswidrig. Ein solcher Verstoß kann sowohl verwaltungsrechtliche Maßnahmen wie die Einstellung des Geschäftsbetriebs als auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Im konkreten Fall liegen der BaFin nach § 37 Absatz 4 KWG und § 10 Absatz 7 KMAG hinreichende Verdachtsmomente vor, dass die Betreiber der Seite gegen diese rechtlichen Vorgaben verstoßen. Die Aufsicht stellt klar: Die Gain Capital UK Limited ist in Deutschland nicht lizenziert, auf alpionki.com angebotene Dienstleistungen sind nicht genehmigt – Anleger sollten daher höchste Vorsicht walten lassen.
Verbraucherwarnung: Geldtransfers unbedingt vermeiden
Die BaFin empfiehlt Verbraucherinnen und Verbrauchern ausdrücklich, keine Einzahlungen auf Konten dieser Plattformen vorzunehmen, keine Verträge abzuschließen und keine persönlichen Daten weiterzugeben. Bei zweifelhaften Angeboten im Internet – insbesondere, wenn hohe Renditen bei niedrigem Risiko versprochen werden – sollte stets Misstrauen geboten sein.
Interessierte können in der Unternehmensdatenbank der BaFin kostenlos recherchieren, ob ein Anbieter tatsächlich über eine Erlaubnis verfügt. Diese Datenbank enthält alle von der BaFin lizenzierten Finanzdienstleister und kann helfen, betrügerische Anbieter frühzeitig zu erkennen.
Fazit aus Anlegersicht
Für Privatanleger bedeutet die BaFin-Warnung zu alpionki.com: Es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein unseriöses Angebot. Weder ist die beworbene Firma in Deutschland reguliert, noch ist deren Geschäftspraxis transparent. Die Verflechtung mit einer zweiten dubiosen Website verstärkt den Verdacht eines systematisch angelegten Täuschungsversuchs. Wer bereits investiert hat, sollte umgehend rechtlichen Rat einholen, sich an die Polizei oder eine Verbraucherzentrale wenden und sämtliche Unterlagen sichern.
Wer Opfer eines solchen Angebots geworden ist, kann sich auch an die Stabsstelle für unerlaubte Geschäfte der BaFin wenden. Hier können Informationen gesammelt und – im besten Fall – weitere Maßnahmen eingeleitet werden.