Mit der Bombardierung dreier iranischer Atomanlagen sind die USA offiziell in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingetreten. US-Präsident Donald Trump bestätigte den Einsatz am Samstagabend (Ortszeit) über soziale Medien. Ziel der Angriffe waren unter anderem die unterirdische Urananreicherungsanlage Fordo sowie zwei weitere nukleare Einrichtungen.
Trump erklärte, es sei eine „volle Bombenladung“ abgeworfen worden, und alle eingesetzten Flugzeuge hätten den iranischen Luftraum wieder verlassen. Fordo gilt als eines der zentralen Elemente des iranischen Atomprogramms – die Anlage liegt rund 90 Meter tief unter der Erde.
Einsatz von „Bunker Brechern“
US-Medienberichten zufolge kam bei dem Angriff möglicherweise die sogenannte GBU-57 zum Einsatz – auch bekannt als „bunker buster“. Dabei handelt es sich um eine rund 13.600 Kilogramm schwere Präzisionswaffe, die speziell dafür entwickelt wurde, tief unterirdisch geschützte Ziele wie Bunker oder Tunnelsysteme zu zerstören.
Laut dem US-Verteidigungsministerium kann die GPS-gesteuerte Bombe bis zu 60 Meter tief in den Boden eindringen. Der Einsatz dieser Waffe ist nur mit dem Tarnkappenbomber B-2 Spirit möglich – einem strategischen Langstreckenflugzeug, das ausschließlich von den US-Streitkräften betrieben wird.
Israel auf US-Hilfe angewiesen
Nach Angaben eines US-Beamten, der anonym gegenüber USA TODAY sprach, verfügen israelische Streitkräfte nicht über die nötige Schlagkraft, um tief verbunkerte Anlagen wie Fordo eigenständig zu zerstören. Aus diesem Grund sei bereits seit dem israelischen Erstschlag am 12. Juni diskutiert worden, ob die USA militärisch unterstützen sollten – insbesondere mit Blick auf den Einsatz bunkerbrechender Waffen.
Ob bei dem konkreten Angriff tatsächlich die GBU-57 verwendet wurde, ist bisher nicht offiziell bestätigt. Eine Lieferung dieser Bomben an Drittstaaten wie Israel gilt als unwahrscheinlich, da die USA die Kontrolle über ihre strategischen Offensivwaffen behalten.
Hintergrund: Massive Ordnance Penetrator
Die Massive Ordnance Penetrator (MOP) – so die offizielle Bezeichnung – wurde von der US-Luftwaffe speziell für den Einsatz gegen verbunkerte Atomanlagen und unterirdische Waffenlager entwickelt. Bereits 2019 wurde das System für rund 21 Millionen Dollar modernisiert, was seine Reichweite und Wirksamkeit weiter erhöht haben dürfte.