Urlauber in Frankreich sollten derzeit besonders wachsam sein: Kriminelle nutzen das digitale Mautsystem im Land, um Autofahrer mit gefälschten Zahlungsaufforderungen hereinzulegen. Wie die Tageszeitung Le Figaro berichtet, kursieren derzeit betrügerische E-Mails und SMS, die angeblich von seriösen Betreibern wie Ulys oder Vinci Autoroutes stammen.
Täuschend echte Nachrichten mit Zahlungsaufforderung
Die Masche funktioniert über sogenannte Phishing-Nachrichten, die auf den ersten Blick wie echte Mahnungen wirken. In professionell gestalteten Mitteilungen fordern die Betrüger zur Zahlung angeblich offener Mautgebühren auf – oft mit kleinem Betrag, etwa 6,80 Euro, um keinen Verdacht zu erregen. Andernfalls drohten Sanktionen oder eine Kontosperrung, heißt es.
Die Nachricht enthält einen Link, der zu einer gefälschten Website führt – visuell kaum vom Original zu unterscheiden. Wer dort seine Bankdaten eingibt, übermittelt sie direkt an die Betrüger.
So erkennen Sie den Betrug
Die echten Betreiber haben bereits öffentlich vor dieser Betrugswelle gewarnt. Besonders wichtig:
-
Offizielle E-Mails kommen nur von Domains wie @ulys.com, @vinci-autoroutes.com oder @services.ulys.com.
-
Authentische SMS stammen ausschließlich von der Kurzwahl 36035 oder der Kennung VINCI, niemals von französischen Mobilnummern mit 06 oder 07.
-
Zahlungen erfolgen niemals direkt über Links in E-Mails oder SMS, sondern ausschließlich über offizielle Plattformen wie Sanef oder Aliae.
Einige Beispiele der gefälschten Nachrichten kursieren bereits in sozialen Netzwerken – darunter Warnhinweise der Plattform Signal-Arnaques, die gezielt vor dieser Phishing-Kampagne warnt.
Was tun bei Verdacht?
Wer unsicher ist, ob eine Zahlungsaufforderung echt ist, sollte nicht auf Links in der Nachricht klicken, sondern direkt die offizielle Website des Anbieters aufrufen oder sich telefonisch mit dem Kundendienst in Verbindung setzen.
Die Polizei rät, verdächtige Mails oder SMS als Phishing zu melden und keinesfalls persönliche Daten preiszugeben.