Dark Mode Light Mode

BAFTA Game Design: Teenager zeigen der Industrie, wie man echte Spiele macht

Während große Studios Milliarden verbrennen, um immer gleiche, seelenlose Open-World-Monster mit Mikrotransaktionen auf den Markt zu werfen, liefern zwei Teenager aus Yorkshire einen erfrischenden Beweis dafür, dass gute Spielideen keine 300-köpfigen Entwicklerteams brauchen.

Die BAFTA Young Game Designer Competition kürte jetzt 13-jährige und 14-jährige Genies zu den Siegern: Thiago aus Sheffield und Tanisi aus Leeds. Und ihre Projekte haben mehr kreative Substanz als so mancher millionenschwere AAA-Titel der letzten Jahre.

Thiago überzeugte mit seinem selbst programmierten Spiel Sir Floofington, einer humorvollen Variante klassischer Dungeon Crawler. Hier schwingt der Held, ein ritterlicher Broom-Warrior, seinen Besen auf der Suche nach dem legendären „Golden Floof“. Während Ubisoft & Co. noch damit beschäftigt sind, die x-te Fortsetzung ihrer Franchises aufzublasen, zeigt Thiago, wie viel Charme in einer simplen, gut umgesetzten Idee stecken kann. Inspiriert durch YouTube-Games und seinem Vater – selbst Spieleproduzent – bringt er seine Gedanken direkt in Code, ohne Marketingabteilung und Ausschussdiskussion.

Noch düsterer, aber ebenso originell geht es bei der 14-jährigen Tanisi zu. Sie entwarf das Konzept für The Undead, einen psychologischen Horrortrip in einer verschneiten Zombie-Apokalypse, bei dem der Spieler nach seiner vermissten Familie sucht. Kein stupides Geballer, sondern eine düstere Story, die Atmosphäre über Action stellt — ein Ansatz, den so mancher Horrorentwickler sich endlich mal wieder anschauen könnte. Für Tanisi war es der erste Ausflug ins Game-Writing. Umso bemerkenswerter, wie zielgenau sie den Nerv der Jury traf.

Die Fachjury selbst war nicht weniger begeistert. Veteran Dan Ayoub sprach von „tief inspirierenden, menschlichen Ideen“ — man wünscht sich fast, diese Frische möge sich irgendwann auch wieder in den Großproduktionen der Branche widerspiegeln.

Statt immer größer, teurer, leerer: Mehr von diesen jungen Köpfen, bitte. Vielleicht ist die Zukunft der Spielebranche doch nicht komplett verloren – solange es noch Thiagos und Tanisis gibt, die mit einer simplen Idee mehr Herzblut erzeugen als zehn Jahre Entwicklungszeit für den nächsten belanglosen Blockbuster.

Kommentar hinzufügen Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Previous Post

Mary Jane in Berlin: Die grüne Wellness-Oase für moderne Selbstdiagnostiker

Next Post

USA setzen bei Angriff auf iranische Atomanlagen bunkerbrechende Bomben ein