Angesichts rasant steigender Mieten in sächsischen Ballungsräumen fordert die Landtagsfraktion der Linken eine deutliche Erhöhung der Landesmittel für den sozialen Wohnungsbau. Die wohnungspolitische Sprecherin Juliane Nagel drängt im Zuge der aktuellen Haushaltsverhandlungen auf eine Aufstockung der Förderprogramme um jährlich 25 Millionen Euro – und das sowohl für dieses als auch für das kommende Jahr.
„Vor allem in den großen Städten und den angrenzenden Landkreisen steigen die Mieten unaufhörlich – und zwar deutlich schneller als die Einkommen“, warnte Nagel. Gerade Menschen mit geringem Einkommen, Alleinerziehende oder Rentnerinnen und Rentner würden zunehmend vom Wohnungsmarkt verdrängt.
Lücke von Tausenden Sozialwohnungen
Laut der Linken wurden in Sachsen seit dem Jahr 2017 rund 2.000 neue Sozialwohnungen errichtet. Doch das reiche bei Weitem nicht aus, so Nagel: „Wir brauchen mindestens 11.000 zusätzliche Wohnungen mit sozialer Bindung, um den tatsächlichen Bedarf zu decken.“ Neben günstigem Wohnraum müsse auch barrierefreies Bauen stärker gefördert werden, um inklusives und altersgerechtes Wohnen flächendeckend zu ermöglichen.
Appell an Landesregierung
Die Linke sieht die sächsische Landesregierung in der Pflicht, nicht nur bestehende Programme fortzusetzen, sondern deutlich zu erweitern. Ohne mehr Engagement des Staates drohe sich die soziale Schieflage auf dem Wohnungsmarkt weiter zu verschärfen.
Die Haushaltsverhandlungen bieten nun eine Gelegenheit, wohnungspolitische Weichen neu zu stellen. Ob der Forderung der Linken im Landtag Mehrheiten folgen, bleibt jedoch offen. Klar ist: Der Druck auf bezahlbaren Wohnraum wächst – nicht nur in Leipzig, Dresden und Chemnitz, sondern auch in vielen mittelgroßen Städten des Freistaats.