Thüringen reagiert auf den akuten Lehrermangel und stärkt die Ausbildung von Seiteneinsteigern im Schulbereich. Ab dem kommenden Schuljahr wird die pädagogische Vorbereitung für Quereinsteiger deutlich ausgeweitet: Ein zwölfwöchiger Vorkurs soll grundlegende Kompetenzen in Didaktik und Pädagogik vermitteln und damit für mehr Qualität und Sicherheit im Unterricht sorgen.
Von Schnellstart zu fundierter Qualifizierung
Bisher mussten sich Seiteneinsteiger mit einem lediglich dreiwöchigen Intensivkurs begnügen – ein Format, das angesichts wachsender Anforderungen an Lehrkräfte zunehmend als unzureichend galt. Die neue Regelung bedeutet eine klare Professionalisierung: Der längere Vorkurs soll nicht nur Fachwissen, sondern auch pädagogisches Handwerkszeug vermitteln – etwa zur Klassenführung, Differenzierung im Unterricht oder zur Inklusion.
50 neue Stellen für Quereinsteiger
Laut Bildungsministerium wurden im Rahmen der Maßnahme 50 neue Stellen für Seiteneinsteiger ausgeschrieben. Bewerbungen sind ab sofort möglich und werden über die zuständigen Schulämter organisiert. Thüringens Bildungsminister betonte, dass der Zugang zum Lehrerberuf für fachlich qualifizierte Menschen erhalten bleiben solle, jedoch mit einer tragfähigeren und nachhaltigen Vorbereitung.
Hintergrund: Lehrerengpässe auch in Thüringen
Wie in vielen anderen Bundesländern steht auch Thüringen vor der Herausforderung, den Unterrichtsbetrieb trotz wachsender Schülerzahlen und ausscheidender Lehrkräfte sicherzustellen. Seiteneinsteiger – häufig Akademiker aus anderen Berufsfeldern – sind dabei eine wichtige Stütze. Ziel ist es, ihre Integration in den Schulalltag so reibungslos und professionell wie möglich zu gestalten.
Fazit
Mit dem neuen Vorkurs setzt Thüringen ein Signal für mehr Qualität im Seiteneinstieg. Die Initiative soll nicht nur den Lehrermangel mildern, sondern auch das Vertrauen in die Bildungsarbeit stärken – bei Schülern, Eltern und den Schulen selbst.