Nach vier Jahren geht in Ilmenau ein ambitioniertes Pilotprojekt zu Ende: Der autonome Kleinbus, der zwischen dem Bahnhof und dem Campus der Technischen Universität verkehrte, hat seine letzte Fahrt absolviert – und hinterlässt wertvolle Erkenntnisse für die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs.
Das Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo) bezeichnete das Projekt als „wichtigen Schritt in Richtung regulärer Einsatz autonomer Fahrzeuge“. Die elektrisch betriebenen Kleinbusse pendelten seit Projektbeginn mit einer Höchstgeschwindigkeit von 18 km/h auf einer festen Strecke – stets begleitet von einer Sicherheitskraft an Bord.
Alltagstest für autonome Technik
Das Projekt sollte vor allem zeigen, wie sich autonome Fahrzeuge in den realen Stadtverkehr eingliedern lassen. Zwar handelte es sich um eine begrenzte Strecke, doch gerade im Alltagstest traten viele Fragen auf: Wie reagieren die Sensoren auf plötzlich querende Fußgänger? Wie wird das Zusammenspiel mit Ampeln und anderen Verkehrsteilnehmern technisch gelöst? Und nicht zuletzt: Wie nehmen Fahrgäste die neue Technik an?
Noch kein Einsatz ohne Begleitpersonal
Ein vollständiger Betrieb ohne menschliche Begleitperson war bisher nicht möglich – das sei jedoch laut ThIMo auch nie das Ziel gewesen. Vielmehr ging es um das Sammeln praxisnaher Daten, um Sicherheit, Effizienz und Akzeptanz besser bewerten zu können. Dabei flossen nicht nur technische Erkenntnisse, sondern auch Erfahrungen zur Integration in den Nahverkehrsalltag in die Bewertung ein.
Ausblick: Grundlage für zukünftige Mobilitätskonzepte
Auch wenn das Projekt jetzt abgeschlossen ist, könnte es in Thüringen und darüber hinaus Nachfolger finden. Die gewonnenen Daten und Erfahrungen gelten als Basis für zukünftige autonome Mobilitätslösungen, besonders in kleineren Städten oder auf Campusgeländen. Autonome Shuttle-Systeme könnten künftig eine wichtige Rolle in der „letzten Meile“ des öffentlichen Nahverkehrs spielen – also dort, wo bisher oft kein Bus mehr fährt.
Das Fazit aus Ilmenau ist klar: Autonome Mobilität funktioniert – wenn auch noch nicht ganz ohne menschliche Hilfe. Doch der Weg in eine automatisierte Zukunft des ÖPNV ist geebnet.