Angesichts steigender Temperaturen und der ersten Hitzewelle des Jahres macht Linken-Chef Jan van Aken ernst: In einem Aktionspapier, aus dem das Redaktionsnetzwerk Deutschland zitiert, fordert er eine kurzfristige Regelung zur Arbeitszeitverkürzung bei großer Hitze – eine Art „Hitzefrei am Arbeitsplatz“.
Ab 26 Grad: weniger arbeiten, gesünder leben
Konkret schlägt van Aken vor, dass ab 26 Grad Raumtemperatur die tägliche Arbeitszeit reduziert werden soll. Besonders betroffen seien Beschäftigte im Freien, aber auch viele Büroangestellte litten unter überhitzten Räumen – nicht selten ohne Klimaanlage. „Die Klimakrise ist längst auch eine soziale Krise“, so van Aken. Wer bei sengender Hitze arbeite, riskiere Gesundheitsschäden, besonders Herz-Kreislauf-Probleme oder Erschöpfung.
Appell an die Bundesregierung: Schutz jetzt umsetzen
Van Aken ruft die Bundesregierung auf, bis spätestens Juli konkrete Sofortmaßnahmen zum Schutz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auf den Weg zu bringen. Für ihn steht fest: Hitzeschutz muss Teil moderner Arbeits- und Sozialpolitik werden. In dem Papier ist außerdem die Rede von besseren Arbeitsschutzrichtlinien, verpflichtenden Pausenregelungen und der Förderung hitzeresistenter Bau- und Klimakonzepte in öffentlichen Gebäuden.
Debatte um neue Arbeitsrealität im Klimawandel
Der Vorschlag trifft einen Nerv: Mit den zunehmenden Hitzetagen in Deutschland steigt auch der Druck auf Politik und Unternehmen, Arbeitsbedingungen an den Klimawandel anzupassen. Bereits heute warnt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) vor gesundheitlichen Risiken bei Temperaturen ab 26 Grad in Innenräumen – gesetzlich vorgeschrieben ist eine Arbeitszeitverkürzung bislang aber nicht.
Fazit
Van Akens Vorschlag bringt Bewegung in eine notwendige Debatte: Wie muss Arbeit in Zeiten der Klimakrise gestaltet werden, um Menschen zu schützen? Ob daraus wirklich ein gesetzlich verankertes „Hitzefrei“ wird, ist noch offen – doch das Thema dürfte mit jedem heißen Tag weiter an Brisanz gewinnen.