Nach einer umstrittenen Entscheidung des Obersten US-Gerichts hat das Pentagon angekündigt, den Ausschluss von Transpersonen aus den Streitkräften nun zügig umzusetzen. Die Regelung folgt einem Urteil, das es der Regierung erlaubt, das sogenannte Transgender-Militärverbot vorläufig in Kraft zu setzen. Damit wird eine frühere Entscheidung der Trump-Administration bestätigt, die den Zugang von Transmenschen zum Militärdienst stark eingeschränkt hatte.
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth erklärte, das Verteidigungsministerium habe den Befehl erhalten, die neuen Richtlinien unverzüglich anzuwenden. Die zuständigen Militärabteilungen seien bereits damit beauftragt worden, die Personalakten betroffener Soldatinnen und Soldaten zu prüfen. Im Fokus stehen zunächst diejenigen, die sich bereits freiwillig zum Ausscheiden aus dem aktiven Dienst bereiterklärt haben.
Laut Pentagon sollen Transpersonen, die bis Anfang Juni keinen freiwilligen Austritt erklärt haben, systematisch aus dem Militärdienst entlassen werden. Die Maßnahme betrifft nicht nur neue Bewerberinnen und Bewerber, sondern auch aktive Soldaten und Soldatinnen, die sich als trans identifizieren. Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Umsetzung als diskriminierend und sehen darin einen massiven Rückschritt in der Gleichbehandlung von LGBTQ+-Personen innerhalb der US-Streitkräfte.
Die endgültige juristische Entscheidung über die Verfassungsmäßigkeit des Verbots steht noch aus. Bis dahin bleibt das vorläufige Verbot in Kraft – mit weitreichenden Konsequenzen für hunderte, möglicherweise tausende Transpersonen im aktiven Dienst.