In einem Wohnblock in Emden wird das Leben für viele Mieter zunehmend zur Belastung. Die Wohnungen sind von Schimmel befallen, Putz fällt von den Wänden, Fenster und Türen sind undicht, und manche Heizkörper bleiben kalt – doch die dringend benötigten Reparaturen bleiben offenbar aus. Der Vermieter? Kaum erreichbar, sagen die Bewohner. Was bleibt, ist Frust, Sorge um die Gesundheit – und die Frage: Wer hilft den Menschen in dieser Situation?
Schimmel im Kinderzimmer, Feuchtigkeit im Flur
„Seit Jahren kämpfen wir mit dem Schimmel“, sagt eine Mutter, die mit ihren drei Kindern in einer der betroffenen Wohnungen lebt. Im Kinderzimmer zieht sich der Schimmel von der Fensterbank bis zur Decke. Auch andere Mieter zeigen ähnliche Schäden – schwarze Flecken in den Ecken, sich lösende Tapeten, Wasserflecken an den Decken. „Ich habe ständig Erkältungen, die nicht weggehen“, sagt ein älterer Bewohner. „Der Arzt meint, das könnte am Schimmel liegen.“
Gesundheitsgefährdung durch Wohnungsprobleme
Der Schimmel ist nicht nur ein ästhetisches Problem – er kann Atemwegserkrankungen, Allergien oder sogar Asthma auslösen. Besonders Kinder und ältere Menschen gelten als gefährdet. In Emden schlagen nun nicht nur Mieter, sondern auch örtliche Initiativen Alarm. Der Zustand der Wohnungen sei „inakzeptabel und gesundheitsgefährdend“, heißt es von einer Mieterberatung.
Vermieter schweigt – Stadt prüft Maßnahmen
Mehrere Bewohner berichten, sie hätten ihren Vermieter wiederholt auf die Schäden hingewiesen – ohne Erfolg. Reparaturzusagen würden verschleppt oder gar nicht erst eingehalten. „Wir schreiben, rufen an, aber niemand kommt vorbei“, so eine Bewohnerin.
Die Stadt Emden hat laut Bericht des NDR nun Kenntnis von der Situation und prüft mögliche ordnungsrechtliche Schritte. Denn: Wenn ein Mietobjekt in einem Zustand ist, der die Gesundheit der Bewohner gefährdet, kann die Stadt unter Umständen eingreifen – etwa durch Auflagen, Bußgelder oder im Extremfall durch die Einschaltung des Gesundheitsamts.
Rechtliche Möglichkeiten für Betroffene
Mieter in einer solchen Lage sollten den Zustand ihrer Wohnung dokumentieren – mit Fotos, Zeugen und schriftlichen Beschwerden. Falls der Vermieter nicht reagiert, kann eine Mietminderung rechtlich möglich sein. Auch Schimmelgutachten oder die Einschaltung eines Anwalts sind Optionen.
Fazit: Es geht um mehr als Mängel
Der Fall in Emden zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, dass Mieterrechte ernst genommen werden – besonders, wenn es um Gesundheit geht. Viele Betroffene fühlen sich im Stich gelassen, während sie in Wohnungen leben, die längst nicht mehr als „bewohnbar“ gelten dürften. Hier braucht es nicht nur Druck auf die Vermieter, sondern auch aktives Handeln von Behörden und Politik. Denn Wohnen ist ein Grundrecht – und Schimmel darf kein Teil davon sein.