Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump zeigt in mehreren Schlüsselthemen ein neues taktisches Vorgehen. Während Trump überraschend eine Lockerung der Zölle gegenüber China andeutet, stellt sein Vizepräsident J.D. Vance der Ukraine ein Ultimatum: Entweder es kommt zu einem Friedensabkommen mit Russland – oder die USA ziehen sich aus den Verhandlungen zurück.
Handelskrieg mit China: Trumps neue Töne
Nach monatelanger Eskalation im Handelsstreit mit China – mit Zöllen von bis zu 145 % auf chinesische Importe – sprach Trump am Mittwoch von einer „substanziellen Senkung“ der Zölle, auch wenn diese nicht komplett abgeschafft würden.
„Jahrelang wurden wir ausgenutzt – von China, aber auch von der EU“, sagte Trump vor dem Weißen Haus. „Diese Zeiten sind vorbei.“
Finanzminister Scott Bessent ergänzte bei einer Rede am Rande der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank, es gäbe „eine reale Chance auf einen großen Deal“. China müsse seine Wirtschaft dringend neu ausbalancieren und seine Exportabhängigkeit reduzieren.
Bessent betonte:
„America First bedeutet nicht America alone. Wir wollen eine gerechtere Weltwirtschaft – gemeinsam mit unseren Partnern.“
Zugleich kritisierte er die Rolle des Internationalen Währungsfonds (IWF), der seiner Meinung nach zu sehr auf Themen wie Klimawandel und Geschlechtergerechtigkeit fokussiert sei.
„Der IWF muss wieder der IWF werden“, so Bessent.
Ukraine-Gespräche: US-Druck wächst
Parallel verschärft sich der Ton im Ukraine-Konflikt. Nachdem Außenminister Marco Rubio überraschend seine Teilnahme an hochrangigen Friedensgesprächen in London absagte, erklärte Vizepräsident J.D. Vance, die USA stünden kurz davor, sich gänzlich aus den Verhandlungen zurückzuziehen.
Vance forderte sowohl Russland als auch die Ukraine auf, den US-Vorschlag für ein Abkommen zu akzeptieren – ein Plan, der laut CNN-Informationen unter anderem eine Anerkennung der russischen Kontrolle über die Krim vorsieht.
Ein solcher Schritt würde eine Abkehr von zehn Jahren US-Politik bedeuten und stößt bei der ukrainischen Regierung auf klare Ablehnung.
Präsident Selenskyj betonte:
„Die Ukraine wird die Besetzung der Krim niemals anerkennen. Das ist nicht verhandelbar.“
Symbolpolitik im Weißen Haus
Für Aufmerksamkeit sorgte zudem Trumps Ankündigung, zwei 100 Fuß hohe Flaggenmasten am Weißen Haus aufstellen zu lassen – selbstverständlich auf eigene Kosten. „Zwei Flaggen – vom Feinsten“, so Trump.
Fazit
Die Trump-Regierung navigiert 2025 zwischen populistischer Symbolik, wirtschaftspolitischem Pragmatismus und außenpolitischem Druck. Während die Verhandlungen mit China möglicherweise in ruhigere Fahrwasser kommen, droht im Ukraine-Konflikt ein diplomatischer Rückschlag. Klar ist: Die USA unter Trump geben den Takt weltweit wieder entschiedener vor.