Der Jahresabschluss der Windpark LKOS-04 GmbH & Co. KG zum 31. Dezember 2023 zeigt aus Sicht von Anlegerinnen und Anlegern eine rückläufige Entwicklung in wesentlichen Bereichen, bei gleichzeitig noch vertretbarer Kapitalstruktur. Die Geschäftszahlen deuten auf ein Unternehmen im Übergang – mit abnehmender Substanz, aber weiterhin stabiler Basis.
Die Bilanzsumme ist gegenüber dem Vorjahr um rund 1,4 Millionen Euro auf 6,1 Mio. Euro gesunken. Ursache dafür ist insbesondere ein Rückgang im Anlagevermögen – konkret ein Minus von über 600.000 Euro. Dies dürfte auf planmäßige Abschreibungen technischer Anlagen hindeuten. Gleichzeitig zeigt auch der Rückgang des Umlaufvermögens um fast 800.000 Euro eine gewisse Mittelabflachung, unter anderem durch sinkende Kassenbestände.
Das Eigenkapital hat sich im Vergleich zum Vorjahr um knapp 600.000 Euro verringert und liegt nun bei rund 1,35 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote beträgt rund 22 % – eine Grenze, unterhalb derer die finanzielle Stabilität zunehmend kritisch zu bewerten ist. Zwar ist noch eine Eigenkapitalbasis vorhanden, doch der Verlustausgleich scheint das Kapital deutlich zu beanspruchen. Der Bilanzgewinn wird mit 0 Euro ausgewiesen – ein Hinweis auf ein ausgeglichenes Jahresergebnis oder eine vollständige Gewinnverwendung zur Deckung früherer Verluste.
Die Rückstellungen wurden erheblich reduziert – von rund 215.000 Euro auf nur noch 45.000 Euro. Das ist auf den ersten Blick erfreulich, sollte aber hinterfragt werden: Rückstellungen dienen dem Ausgleich künftiger Belastungen. Eine Reduktion kann auf entfallene Risiken hindeuten, aber auch auf zu optimistische Schätzungen. Für Rückbauverpflichtungen, Wartungskosten oder unvorhergesehene Ausgaben sollte stets ein ausreichender Puffer vorhanden sein.
Die Verbindlichkeiten wurden leicht reduziert – von 5,26 Mio. Euro auf 4,65 Mio. Euro. Der Anteil langfristiger Schulden ist weiterhin sehr hoch. Knapp 4 Mio. Euro haben eine Restlaufzeit von über einem Jahr, davon rund 1,85 Mio. Euro mit Laufzeiten von mehr als fünf Jahren. Positiv ist, dass ein Abbau langfristiger Verbindlichkeiten erfolgt – dies verbessert die Schuldentragfähigkeit mittelfristig.
Kritisch ist, dass alle größeren Verbindlichkeiten durch Pfandrechte, Sicherungsabtretungen und ähnliche Maßnahmen abgesichert sind. Damit sind die wichtigsten Vermögenswerte im Ernstfall für Gläubiger reserviert, was den Handlungsspielraum im Krisenfall einschränkt.
Die liquiden Mittel betragen zum Jahresende rund 869.000 Euro – nach über 1,6 Mio. Euro im Vorjahr. Dieser Rückgang spiegelt entweder den Abfluss durch Tilgungen, Investitionen oder laufende Ausgaben wider. Obwohl der Wert absolut gesehen nicht besorgniserregend ist, zeigt sich doch ein rückläufiger Liquiditätspuffer, was bei zukünftigen Investitionen oder Störungen der Einnahmen problematisch werden kann.
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bestehen weiterhin, sind aber stark rückläufig – von über 110.000 Euro auf knapp 44.000 Euro. Dies deutet darauf hin, dass zumindest ein Teil der Innenfinanzierung zurückgeführt wurde.
Fazit aus Anlegersicht:
Die Windpark LKOS-04 GmbH & Co. KG weist für das Geschäftsjahr 2023 eine abnehmende Bilanzsumme und ein geschwächtes Eigenkapital aus. Die Rückzahlung von Gesellschafterdarlehen sowie die Reduktion langfristiger Verbindlichkeiten deuten auf eine solide Entschuldungsstrategie. Dennoch sollte der Rückgang der liquiden Mittel und der geringe Rückstellungsbestand kritisch im Auge behalten werden. Die Abhängigkeit von besicherten Darlehen reduziert zudem die strategische Flexibilität.
Insgesamt ist die finanzielle Lage noch vertretbar, aber die Entwicklungen zeigen, dass die Substanz kontinuierlich abnimmt. Anleger sollten prüfen, ob zukünftige Erträge und Rückstellungen die anstehenden Verpflichtungen tragen können – insbesondere bei ausbleibendem Kapitalzufluss oder steigenden Betriebskosten. Ein gezielter Blick auf das operative Ergebnis und das Cashflow-Profil wäre zur Abrundung der Bewertung wünschenswert.