Für rund 900 geflüchtete Menschen – überwiegend aus der Ukraine – spitzt sich die Situation in München dramatisch zu: Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks will das bayerische Innenministerium die Kosten für ihre Unterbringung in Hotels künftig nicht mehr übernehmen.
Vier Hotels schon ab Mai betroffen
Konkret bedeutet das: Bereits zum 1. Mai 2025 werden vier Hotels in München, in denen derzeit Geflüchtete leben, geschlossen. Die Plätze dort – rund 900 Betten – fallen damit weg. Bis Ende Juni sollen nach Angaben des Innenministeriums weitere Unterkünfte folgen. Betroffen sind vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen aus der Ukraine, die in den Hotels vorübergehend Schutz gefunden hatten.
Stadt München unter Druck
Für die Stadt München ist die Entscheidung des Innenministeriums eine große Herausforderung. In einem ohnehin angespannten Wohnungsmarkt kurzfristig Ersatzunterkünfte für so viele Menschen zu finden, gilt als extrem schwierig. Die Stadtverwaltung prüft derzeit Alternativen – doch wie schnell neue Lösungen realistisch umsetzbar sind, ist fraglich.
Ein Sprecher der Stadt München zeigte sich besorgt: „Die Unterbringung von so vielen Geflüchteten auf einmal sicherzustellen, stellt uns vor eine enorme Aufgabe.“
Hintergrund: Finanzierung von Hotelunterkünften läuft aus
Das bayerische Innenministerium begründet seine Entscheidung damit, dass Hotels eigentlich nur als kurzfristige Notlösung gedacht waren. Man wolle künftig verstärkt auf Sammelunterkünfte oder andere Lösungen setzen – Hotels seien auf Dauer zu teuer.
Für die Betroffenen aber bedeutet das vor allem eines: Unsicherheit. Viele wissen derzeit nicht, wo sie nach dem 1. Mai wohnen sollen.
Appell an Politik und Gesellschaft
Helferinnen und Helfer in München appellieren nun an die Politik, schnell pragmatische Lösungen zu finden. Besonders in Anbetracht des andauernden Krieges in der Ukraine sei es wichtig, den geflüchteten Menschen Sicherheit und Perspektiven zu bieten.
Wie es für die rund 900 Ukrainerinnen und Ukrainer in München konkret weitergeht, wird in den kommenden Wochen Thema intensiver Gespräche zwischen Stadt, Land und Hilfsorganisationen sein.