Start Politik International Berlin beschuldigt Russland für Cyberangriff auf SPD

Berlin beschuldigt Russland für Cyberangriff auf SPD

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TheDigitalArtist / Pixabay

Die deutsche Regierung hat eine Einheit des russischen Militärgeheimdiensts GRU für einen Cyberangriff auf die SPD Anfang des vergangenen Jahres verantwortlich gemacht. Während ihres Australien-Besuchs in Adelaide äußerte sich die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock zu diesem Vorfall und betonte, dass „staatliche russische Hacker Deutschland im Cyberraum angegriffen haben“.

Der Cyberangriff auf die SPD wurde im Juni 2023 öffentlich bekanntgegeben. Laut der Partei seien die E-Mail-Konten des SPD-Parteivorstands bereits im Januar Ziel des Angriffs gewesen. Es wurde spekuliert, dass dies durch eine zu diesem Zeitpunkt noch unbekannte Sicherheitslücke bei Microsoft ermöglicht wurde, und es wurde darauf hingewiesen, dass „ein Datenabfluss aus vereinzelten E-Mail-Postfächern nicht ausgeschlossen werden kann“.

Baerbock kündigte Konsequenzen an und teilte mit, dass die Ermittlungen der deutschen Regierung unter Federführung des Auswärtigen Amts nun abgeschlossen seien. Sie sagte: „Wir können diesen Angriff vom letzten Jahr heute eindeutig der Gruppe APT28 zuordnen, die vom russischen Geheimdienst GRU gesteuert wird.“ Baerbock betonte, dass solche Aktionen „völlig inakzeptabel“ seien und „nicht ohne Konsequenzen“ bleiben würden, ohne jedoch näher auf diese einzugehen.

Die Gruppe APT28, so der deutsche Verfassungsschutz, ist seit mindestens 2004 weltweit vor allem im Bereich Cyberspionage aktiv. Sie hat in der Vergangenheit Desinformations- und Propagandakampagnen im Cyberraum durchgeführt und wird als „eine der aktivsten und gefährlichsten Cyberakteure weltweit“ eingestuft. Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz ordnet APT28 eindeutig dem russischen Militärnachrichtendienst GRU zu.

Die NATO äußerte sich bereits gestern „zutiefst besorgt“ über zunehmende russische Cyberattacken. In einer Erklärung wurden „feindliche Aktivitäten“ erwähnt, die sich gegen Deutschland, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien und Großbritannien richteten.

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