Start Europa Neue Sammelklage wegen Problemen mit Verhütungsspiralen in Österreich

Neue Sammelklage wegen Problemen mit Verhütungsspiralen in Österreich

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perspicacious_esthete (CC0), Pixabay

In Österreich wurde eine neue Sammelklage wegen schwerwiegender Probleme mit Verhütungsspiralen eingereicht. Der Verbraucherschutzverein (VSV) vertritt dabei 100 Kärntnerinnen, die unter gebrochenen Spiralen in der Gebärmutter und komplizierten Entfernungsverfahren leiden, teils mit schweren gesundheitlichen Folgen. Diese Frauen mussten oft schmerzhafte Operationen erdulden, und die ihnen zugesprochenen Schmerzensgelder seien „skandalös niedrig“, kritisiert der VSV.

Über 28.000 dieser fehlerhaften Spiralen wurden in Österreich verkauft. Ein Rückruf des Produkts im Jahr 2018 wegen Materialfehlern erreichte jedoch nicht die betroffenen Frauen, sondern nur Arztpraxen. Der VSV wirft den Behörden vor, nicht ausreichend über den Rückruf informiert zu haben und führt daher auch eine Amtshaftungsklage.

Derzeit sind fünf Musterklagen anhängig, wobei die Republik bereits für einige Frauen einen Verjährungsverzicht erklärte, was bei Produkthaftungsfällen, die normalerweise binnen drei Jahren verjähren, von Bedeutung ist. Einige erstinstanzliche Gerichtsentscheidungen haben bereits Schmerzensgelder von bis zu 3.200 Euro zugesprochen, was der VSV als möglichen Wendepunkt sieht.

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