In Großbritannien wächst die Besorgnis unter den Superreichen wegen bevorstehender Steuerreformen, die ihre Vermögensverhältnisse erheblich beeinflussen könnten. Sowohl die Konservative als auch die Labour-Partei planen, die steuerlichen Privilegien, von denen viele Vermögende derzeit profitieren, zu streichen. Dies hat laut einem Bericht des Guardian dazu geführt, dass einige Millionäre bereits das Land verlassen oder nach alternativen Wohnsitzen Ausschau halten.
Hintergrund der Steuerflucht
Die Unruhe unter den Reichen wurde durch Pläne zur Abschaffung der sogenannten „Non-domicile“-Regelung ausgelöst, die es Personen erlaubt, nur auf ihr im Vereinigten Königreich verdientes Geld Steuern zu zahlen. Alles, was sie außerhalb verdienen – und nicht auf britische Konten überweisen – bleibt steuerfrei. Diese Regelung steht insbesondere bei der Labour-Partei schon lange in der Kritik und soll im Falle ihres Wahlsieges aufgehoben werden.
Reaktionen und Maßnahmen der Superreichen
Viele Vermögende sehen sich nun nach Ländern wie Portugal, Griechenland oder Italien um, die lukrative Steuerpauschalen für reiche Auswanderer bieten. Länder wie Monaco und die Schweiz bleiben ebenso beliebte Zufluchtsorte, dank ihrer stabilen und vorteilhaften Steuerregelungen.
Politische Entwicklungen
Die Ankündigung der Konservativen, die „Non-dom“-Regelung bereits für Neuankömmlinge innerhalb der ersten vier Jahre nach Einreise zu beschränken, hat zusätzlich für Überraschung gesorgt. Diese Maßnahme soll staatliche Einnahmen erhöhen und damit soziale Entlastungen ermöglichen. Labour geht sogar noch weiter und plant, im Falle eines Wahlsiegs alle bestehenden Schlupflöcher zu schließen.
Auswirkungen und Zukunftsaussichten
Experten und Finanzberater warnen vor einer Welle der Abwanderung, die das Land wirtschaftlich schwächen könnte. Gleichzeitig sehen einige in den Reformen eine Chance zur Modernisierung des britischen Steuersystems, das attraktiv für internationale Investoren bleiben könnte.
Mit den anstehenden Unterhauswahlen und den unklaren Mehrheitsverhältnissen bleibt die Situation für die Superreichen vorerst unsicher, was weitere Steuerfluchten wahrscheinlich macht. Die „Financial Times“ kommentiert, dass eine klug gestaltete neue Steuerregelung Großbritannien auch zukünftig als attraktiven Standort für Vermögende sichern könnte.
