Start Europa Großangelegte Polizeirazzia bei Marseilles Drogenfahndern

Großangelegte Polizeirazzia bei Marseilles Drogenfahndern

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fsHH (CC0), Pixabay

In einer unerwarteten Wendung im Kampf gegen den Drogenhandel in Marseille hat die französische Nationalpolizei eine ihrer eigenen Abteilungen ins Visier genommen. Die Generalinspektion der Nationalpolizei (IGPN) führte Razzien in den Büros der lokalen Drogenfahndung durch, die für die Untersuchung großer Drogendelikte zuständig ist.

Der Einsatz erfolgte aufgrund von Korruptionsverdacht und mutmaßlichen Verstößen innerhalb der Abteilung, die in einer Region operiert, die besonders von Cannabis- und Kokainhandel sowie von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Drogenbanden geprägt ist. Laut Bericht von „Le Parisien“ wurden bei der Durchsuchung Telefone und Computer beschlagnahmt, jedoch kam es zu keinen Festnahmen.

Diese Aktion ist Teil einer landesweiten Initiative unter der Leitung von Innenminister Gerald Darmanin, der verstärkte und öffentlichkeitswirksame Einsätze gegen den Drogenhandel in ganz Frankreich angeordnet hat. Die Kampagne, bekannt unter dem Namen „Place nette“ (Sauberer Platz), zielt darauf ab, die Präsenz von Polizeikräften in Problemvierteln zu erhöhen und die Drogenkriminalität einzudämmen.

In Marseille selbst wurde kürzlich eine massive Razzia durchgeführt, an der rund 900 Polizisten und Zollbeamten beteiligt waren. Diese Maßnahmen folgen auf ein Jahr, in dem die Hafenstadt eine erschreckend hohe Zahl von 49 Todesopfern im Zusammenhang mit Drogenkriminalität zu beklagen hatte.

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