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Pink Tax

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StockSnap (CC0), Pixabay

Die Pink Tax, auch als pinke Steuer bekannt, bleibt ein langanhaltendes Thema, das nur langsam Veränderungen erfährt. Unternehmen verlangen oft höhere Preise für Produkte, die speziell für Frauen vermarktet werden, obwohl der einzige Unterschied in der Farbe, dem Duft oder dem Namen besteht. Besonders deutlich wird dies beispielsweise bei Friseurleistungen, wo Frauen mehr für die gleichen Dienstleistungen zahlen, obwohl der Haarschnitt unabhängig vom Geschlecht sein kann.

Die Gründe für diese Preisunterschiede liegen in der Zahlungsbereitschaft der jeweiligen Kundengruppen. Unternehmen nutzen den Spielraum aus, wenn sie feststellen, dass Frauen bereit sind, mehr zu zahlen. Dieses Phänomen wird auch als „Gender Pricing“ bezeichnet und betrifft typischerweise Produkte wie Kosmetikartikel und Parfums. Die höhere Zahlungsbereitschaft bei Frauen könnte mit gesellschaftlichen Idealen und traditionellen Rollenbildern zusammenhängen, die sich nur langsam ändern.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht immer der Nutzer des Produkts auch der Käufer ist. Männer, die beispielsweise Geschenke kaufen und bereit sind, mehr zu zahlen, können den Preis ebenfalls beeinflussen. Obwohl es auch umgekehrtes Gender Pricing gibt, bei dem Frauen weniger zahlen, überwiegt in der Regel die finanzielle Benachteiligung von Frauen, wie eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes aus dem Jahr 2017 zeigt.

Die Verbraucherzentrale Hamburg stellt fest, dass sich bei Einwegrasierern inzwischen oft keine Preisunterschiede mehr zwischen den Geschlechtervarianten zeigen, was als kleiner Erfolg angesehen wird. Dennoch bestehen bei Produkten wie Parfum oder Rasierschaum weiterhin deutliche Preisunterschiede. Um gegen Gender Pricing vorzugehen, empfehlen Experten den Kauf von genderneutralen Produkten oder bewusst Produkten, die typischerweise für Männer vermarktet werden.

Es bleibt zu beobachten, ob der Trend zu genderneutralen Produkten weiter anhält und ob weitere Maßnahmen ergriffen werden, um gegen die Pink Tax vorzugehen. Verbraucherinnen und Verbraucher können durch bewussten Konsum und das Aufzeigen von Preisunterschieden auf sich aufmerksam machen. Es bleibt jedoch fraglich, ob rechtliche Schritte in diesem Bereich effektiv wären, da die Zahlungsbereitschaft der Kunden eine entscheidende Rolle spielt.
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