Start Verbraucherschutz Großer Anbieter von Totalverlustrisiko Investments: Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG

Großer Anbieter von Totalverlustrisiko Investments: Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG

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Pexels (CC0), Pixabay

Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG

Hamburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht zum Jahresabschluss vom 31.12.2020

1 Grundlagen des Unternehmens

Die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG (FDB) ist ein Finanzdienstleistungsinstitut im Sinne des § 1 Abs. 1a KWG, mit einer von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erteilten Zulassung für die Anlage- und Abschlussvermittlung. Die Gesellschaft besitzt langjährige Erfahrung in der Vermittlung von geschlossenen Fondsanteilen am sog. Zweitmarkt. Sie betreut seit 2004 den Handel mit geschlossenen Fondsanteilen auf der Handelsplattform „Fondsbörse Deutschland“, die von den Trägergesellschaften der Wertpapierbörsen in Düsseldorf, Hamburg und Hannover betrieben wird. Anleger können auf dieser Plattform geschlossene Fondsanteile, insbesondere Immobilien-, Schiffs-, Lebensversicherungs-, Private-Equity- und andere Spezialfonds handeln.

Die FDB ist eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft mit einem Grundkapital in Höhe von 2 Mio. Euro, eingeteilt in 2 Mio. Aktien mit einem rechnerischen Nennwert von 1 Euro.1 Hauptaktionär ist der Verein der Mitglieder der Wertpapierbörse in Hamburg e.V. (Verein Hamburg), der 77,5005 % der Aktien der FDB hält. Im Berichtszeitraum hat die Hansa Treuhand Schiffsbeteiligungs GmbH & Co. KG ihre Aktien auf die Hansa Treuhand Finance GmbH & Co. KG veräußert und übertragen. Ferner hat die Bayerische Börse AG ihre Aktien an die Real I.S. AG verkauft und übertragen. Zum Stichtag 31.12.2020 sind folgende Aktionäre an der Gesellschaft beteiligt: Verein Hamburg 77,5005 %, Hansa Treuhand Finance GmbH & Co. KG 10 % und Real I. S. 12,4995 %.2

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Regulatorische Rahmenbedingungen

Als Finanzdienstleistungsunternehmen hat die FDB eine Reihe von aufsichtsrechtlichen Vorgaben zu beachten. Wesentliche Änderungen dieser Rahmenbedingungen ergaben sich im Berichtsjahr nicht.

2.2 Gesamtwirtschaftliches Umfeld

1 Die Hauptversammlung vom 29.12.2020 hat die Erhöhung des Grundkapitals um 2.000.000,00 EUR durch Sacheinlage auf 4.000.000,00 EUR und die Änderung der Satzung in § 4 Abs. 1 und 2 (Höhe und Einteilung des Grundkapitals) sowie die ersatzlose Streichung des § 4a beschlossen. Die Eintragung der Kapitalerhöhung in das Handelsregister erfolgte am 18.02.2021.
2 Nach Eintragung der Kapitalerhöhung im Handelsregister per 18.02.2021 halten die Aktionäre folgende Anteile am Grundkapital: Verein der Mitglieder der Wertpapierbörse in Hamburg e.V. 88,75002 %, Hansa Treuhand Finance GmbH & Co. KG 5 %, Real I.S AG 6,24998 %.

Das erste Halbjahr 2020 war gekennzeichnet durch die Ausbreitung der Corona-Pandemie, was zu einem Einbruch der wirtschaftlichen Aktivitäten führte, insbesondere das 2. Quartal wies hier teilweise zweistellige negative Wachstumsraten des BIP auf. Sowohl der globale Warenhandel (-15 %) als auch der globale Dienstleistungshandel (-30 %) gingen massiv zurück. Eine Vielzahl von Eindämmungsmaßnahmen traten in Kraft und große wirtschaftliche Hilfsprogramme seitens der Regierungen wurden umgesetzt, um den Vertrauensverlust der Konsumenten in Unternehmen und Märkte abzufedern. Ab dem Sommer war eine Erholung zu verzeichnen. Insbesondere in China kam es zu deutlichen Zuwächsen beim BIP.3 Kräftige Aufholeffekte waren weltweit besonders im 3. Quartal zu verzeichnen, so dass der befürchtete Rückgang der Wirtschaftsleistung nicht so stark ausfiel wie befürchtet und bei -4,2 % lag.4

Auch in der Europäischen Union sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die europäische Wirtschaft deutlich spürbar und haben im Jahr 2020 zu einem deutlichen Rückgang geführt. Das BIP ist im Jahr 2020 um 7,8 % geschrumpft, während es im Vorjahr noch um 1,3 % angestiegen ist. Für das Jahr 2021 wurde bisher ein Wachstum des BIP von 4,2 % prognostiziert.5

Die deutsche Volkswirtschaft stand im Jahr 2020 voll im Zeichen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Maßnahmen. Damit endete auch eine mehr als ein Jahrzehnt andauernde Wachstumsphase des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Für das Gesamtjahr ergibt sich nach einem Anstieg des BIP in Höhe von 0,6 % in 2019 für das Jahr 2020 ein Rückgang des BIP um 5,0 %. Damit hat Deutschland im Jahr 2020 eine Rezession erlebt, deren Auswirkungen dem Konjunktureinbruch von 2009 infolge der globalen Finanzkrise gleicht. Für das Jahr 2021 wird auf Basis der Jahresprojektion der Bundesregierung wieder von einem Wirtschaftswachstum (BIP) in Höhe von 3,0 % ausgegangen.6

2.3 Branchenspezifisches Umfeld

2.3.1 Erstmarkt geschlossener Fondsanteile

Im Erstmarkt für geschlossene Publikums-AIF und Vermögensanlagen wurden in 2020 nach einer Marktanalyse von investmentcheck.de (Stefan Loipfinger) insgesamt € 1,22 Mrd. Eigenkapital über 23 Fonds platziert. Dies ist ein Rückgang zu den von investmentcheck.de erfassten Zahlen des Vorjahres um 15,5 %. Der deutliche Schwerpunkt des Platzierungsvolumens lag auch in 2020 im Bereich der Inland-Immobilien mit einem Anteil von ca. 50 %. Es folgten Auslandsimmobilien mit ca. 30 %. Bei den restlichen 20 % lag der Schwerpunkt im Bereich Private Equity und Energiegewinnung.7

3 Vgl. Jahresgutachten 2020/​21 Sachverständigenrat, Seite 12ff. https:/​/​www.sachverstaen digenrat-wirtschaft.de/​fileadmin/​dateiablage/​gutachten/​jg202021/​JG202021_​Gesamtausgabe.pdf
4 Vgl. Übersicht Wirtschaftswachstum weltweit. http:/​/​wko.at/​statistik/​jahrbuch/​worldgdp.pdf
5 Herbstprognose der Europäischen Kommission, verfügbar unter: https:/​/​ec.europa.eu/​commission/​presscorner/​detail/​de/​ip_​20_​2021
6 Jahreswirtschaftsbericht 2021, verfügbar unter: https:/​/​www.bmwi.de/​Redaktion/​DE/​Publikationen/​Wirtschaft/​jahreswirtschaftsbericht-2021.html.
7 Vgl. Stefan Loipfinger: Marktstudie Geschlossene Publikums-AIF und Vermögensanlagen 2021, S. 6ff.

2.3.2 Zweitmarkt geschlossener Fondsanteile

Der Handel von geschlossenen Fondsanteilen im Zweitmarkt erfolgt seit Jahren über unterschiedliche Kanäle, insbesondere die Fondsbörse Deutschland als offene Handelsplattform sowie hauseigene Angebote von Initiatoren oder Direktankäufe durch professionelle Aufkäufer. Konsolidierte Zahlen für die am Zweitmarkt über die unterschiedlichen Handelsmöglichkeiten getätigten Umsätze existieren seit einigen Jahren nicht mehr. Das von FDB und DZAG über die Fondsbörse Deutschland vermittelte Nominalvolumen (= Summe des Nominalwertes aller gehandelten Anteile) der Transaktionen betrug EUR 280 Mio. (Vorjahr: EUR 285 Mio.).

Das Kaufpreisvolumen lag 2020 mit EUR 199 Mio. etwas unter dem Niveau des Vorjahrs. Diese Entwicklung ist auf das durch die Folgen der Corona-Pandemie sinkende Kursniveau in einigen Bereichen der geschlossenen Immobilienfonds (Einkaufscenter, Hotel) zurückzuführen.

Für das Jahr 2021 wird für den Zweitmarkt der geschlossenen Fonds eine Entwicklung auf Vorjahresniveau erwartet. Die aktuelle Situation lässt derzeit aber weiterhin keine fundierte Prognose zu, da die mittel- bis langfristigen Folgen der Pandemie auf den Zweitmarkt der geschlossenen Fonds weiterhin nicht absehbar sind.

2.4 Geschäftsverlauf

Die geschäftliche Situation der Gesellschaft hat 2020 eine rückläufige Entwicklung genommen. Verantwortlich hierfür ist die Ausbreitung des Coronavirus, die zu Beginn des ersten Lockdowns in den Monaten März bis Mai 2020 zu einer starken Verunsicherung an den Märkten geführt hat. Nach Handelsrückgängen von März bis Mai stabilisierte sich Handelsvolumen ab Juni 2020.

Die Zahl der Vermittlungen lag infolgedessen mit 5.131 um 15,9 % unter der Vermittlungszahl des Vorjahres (6.100).

Dementsprechend war ein Rückgang des Nominalumsatzes im Gesamtjahr auf EUR 183,8 Mio. zu verzeichnen. Der Nominalumsatz lag um 15,33 % unter dem Vorjahreswert (EUR 217,0 Mio.). Parallel dazu ging der Handelsumsatz auf EUR 129,1 Mio. zurück (Vorjahr EUR 158,0 Mio.). Der erzielte Durchschnittskurs lag mit 70,3 % nur geringfügig unter dem des Vorjahres (Vorjahr 72,3 %). Damit einhergehend sanken die Provisionseinnahmen gegenüber dem Vorjahr (EUR 6,88 Mio.) deutlich auf EUR 5,71 Mio. ab.

Den größten Teil des Nominalumsatzes an der Fondsbörse Deutschland bildete mit 64 % der Handel mit Anteilen an in- und ausländischen Immobilienfonds (EUR 117,1 Mio., Vorjahr EUR 143,9 Mio.). Der nominale Umsatz im Bereich Schiffsbeteiligungen (EUR 32,1 Mio.) ist im Vergleich zum Vorjahr minimal gesunken (EUR 33,1 Mio.). Der Anteil am Gesamtvolumen lag bei 17 %. In den übrigen Fondsgattungen wie etwa Flugzeug-, Lebensversicherungs- oder Private Equity Fonds betrug der Anteil am Gesamtumsatz 2020 etwa 19 %, was einem nominalen Umsatz von EUR 34,5 Mio. entspricht (Vorjahr EUR 40,0 Mio.).

Weiterhin positiv wirkt sich die seit einigen Jahren praktizierte Bündelung der Vermittlungsaufträge von FDB und DZAG in einem einheitlichen Orderbuch der Fondsbörse Deutschland aus. Dies bildet einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Liquidität und Optimierung der Handelsqualität.

Im Rahmen der Erstmarktinitiative wurden mit einzelnen Kooperationspartnern Vereinbarungen abgeschlossen. Zudem konnten Umsätze in kleinerem Rahmen im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielt werden.

Aufgrund des Auftretens des Coronavirus SARS-CoV-2 mit den einhergehenden Restriktionen hat die FDB zum 16. März 2020 einen Notfallplan mit minimaler Besetzung im Büro und maximaler Homeoffice-Tätigkeit in Kraft gesetzt, um den Geschäftsbetrieb in gewohnter Form aufrecht zu erhalten. Dieser Plan ist im Laufe des Geschäftsjahres stets modifiziert und an die gesetzlichen Anforderungen angepasst worden.

2.5 Vermögen-, Finanz- und Ertragslage

2020* 2019*
Forderungen an Kreditinstitute 6.019 5.479
Forderungen an Kunden 1.024 1.200
Treuhandvermögen 23.770 24.911
Immaterielle Anlagewerte 369 327
Treuhandverbindlichkeiten 23.770 24.911
Rückstellungen 1.201 1.142
Eigenkapital 4.439 4.303
Bilanzsumme 33.026 33.096
Provisionsergebnis 4.850 6.020
Sonstige betriebliche Erträge 1.050 923
Einstellung in den Fonds für allgemeine Bankrisiken 265 1.085
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen 4.085 4.319
Abschreibungen 139 439
Erträge aus Ergebnisabführungsvertrag 595 3
Außerordentliche Aufwendungen 0 0
Jahresüberschuss 885 4
Betriebsergebnis (EBIT) 862 518

* jeweils zum 31.12. des Jahres in TEUR

Die FDB hat im Geschäftsjahr 2020 ein Betriebsergebnis (EBIT8 ) in Höhe von TEUR 862 (Vorjahr TEUR 518) erzielt.

Die für dieses Ergebnis maßgeblichen Faktoren waren auf der Ertragsseite insbesondere die Courtage aus dem Maklergeschäft sowie das Entgelt, das für die Abwicklung von Fremdwährungsgeschäften erhoben wird. Aufgrund des coronabedingten Rückgangs der Umsätze im Maklergeschäft sowie der Anzahl der Vermittlungen war ein Rückgang der Courtageerträge zu verzeichnen (TEUR 5.711 gegenüber TEUR 6.875 im Vorjahr).

Verantwortlich für den im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnendem Rückgang bei den Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen waren im Wesentlichen rückläufige Personalkosten. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl lag bei 34 (Vorjahr 37).

Aufgrund des mit der DZAG bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages führt die DZAG nach Feststellung des Jahresabschlusses 2020 der DZAG einen Betrag in Höhe von TEUR 595 in 2021 an die FDB ab.

8 EBIT = „earnings before interest and taxes“: (Provisionserträge + sonstige betriebliche Erträge – allgemeine Verwaltungsaufwendungen – Abschreibungen – Provisionsaufwand – sonstige betriebliche Erträge – Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken)

Zur Stärkung des aufsichtsrechtlichen Kernkapitals sowie zur Abfederung der Unwägbarkeiten aus der Corona-Pandemie stellt das Unternehmen zum 31. Dezember 2020 einen Betrag in Höhe von TEUR 265 in den Fonds für allgemeine Bankrisiken ein.

Entsprechend dem Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit und unter Berücksichtigung von Steuern in Höhe von 551 TEUR ergibt sich ein Jahresüberschuss von 885 TEUR.

Die Vermögensstruktur ist im Wesentlichen geprägt durch

immaterielle Anlagewerte (EUR 0,4 Mio., Vorjahr: EUR 0,3 Mio.), bestehend aus EDV-Software, Rechten und Lizenzen (TEUR 369) sowie entgeltlich erworbenen Konzessionen.

Anteile an verbundenen Unternehmen (DZAG mit TEUR 661 sowie CP Capital Pioneers GmbH TEUR 412),

Forderungen an (Kreditinstitute (EUR 6,0 Mio., Vorjahr EUR 5,5 Mio.) und Kunden (EUR 1,0 Mio., Vorjahr EUR 1,2 Mio.),

treuhänderisch gehaltene Gelder, die im Zuge der Geschäftsabwicklung im Namen und für Rechnung von Kunden vereinnahmt werden (EUR 23,8 Mio., Vorjahr EUR 24,9 Mio.).

Neuzugänge bei den immateriellen Anlagewerten haben zu einer Erhöhung der Buchwerte geführt.

Die Position Beteiligung weist zum Bilanzstichtag keinen Wert aus. Grund hierfür ist die Veräußerung der Beteiligung an der assettra GmbH im Dezember 2020.

Die Forderungen an Kreditinstitute betreffen im Wesentlichen mit TEUR 4.000 Termineinlagen mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die täglich fälligen Guthaben bei Kreditinstituten belaufen sich auf TEUR 2.019. Die Forderungen an Kunden beinhalten fällige Courtageforderungen aus dem Vermittlungsgeschäft.

Die anderen Rückstellungen weisen ein Volumen von TEUR 627 auf (Vorjahr TEUR 735) und liegen damit unter dem Niveau des Vorjahres. Die Rückstellungen für Ertragssteuern belaufen sich auf TEUR 574 (Vorjahr TEUR 402).

Die Eigenkapitalausstattung sowie die Liquiditätslage der Gesellschaft waren im abgelaufenen Jahr jederzeit angemessen und gesichert. Die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die einzelnen Kapitalquoten und die Meldekennziffer gemäß Liquiditätsverordnung wurden in 2020 jederzeit eingehalten. Das bilanzielle Eigenkapital der Gesellschaft belief sich per 31.12.2020 auf EUR 4,44 Mio. (Vorjahr EUR 4,30 Mio.).

Die Bilanzsumme hat sich nur unwesentlich von EUR 33,1 Mio. auf EUR 33,0 Mio. verändert.

2.6 Vergleich tatsächliche Geschäftsentwicklung mit Prognosen

Unter dem Einfluss der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Marktunsicherheiten verbunden mit der geringeren Umsatztätigkeit am Zweitmarkt hat der Vorstand im Juni 2020 das im November 2019 beschlossene Budget (hier war noch von einem Handelsumsatz von EUR 143 Mio. und einem Betriebsergebnis von TEUR 1.076 ausgegangen worden) für das Geschäftsjahr 2020 angepasst.

Die nachfolgende vergleichende Darstellung maßgeblicher Kennzahlen zeigt ein Abweichen der Istwerte von den angepassten Planzahlen aus Juni 2020:

Prognose 2020* Ist 2020*
Provisionserträge 5.269 5.711
Nominalumsatz 176.002 183.759
Handelsumsatz 123.345 129.094
Provisionsaufwendungen 663 861
Verwaltungsaufwendungen 4.572 4.085
Betriebsergebnis 284 862

Angaben in TEUR

* inkl. Erst- und Zweitmarktgeschäft

Sowohl der Nominal- als auch der Handelsumsatz lagen leicht über den im Juni 2020 nach dem ersten Lockdown prognostizierten Werten. Dabei ist zu beachten, dass die Umsätze nahezu ausschließlich im angestammten Zweitmarktgeschäft generiert wurden. Erstmarktumsätze konnten zwar erzielt werden, sind jedoch derzeit noch unbedeutend. Ebenfalls deutlich über der angepassten Prognose lagen die Provisionserträge. Hier ist aus den Erfahrungen des ersten Lockdowns ein vorsichtigerer Ansatz gewählt worden. Das Betriebsergebnis liegt deutlich über den erwarteten Werten. Ursächlich hierfür sind die im Vergleich zur Prognose gestiegenen Provisionserträge.

3 Verbundene Unternehmen und Beteiligungsunternehmen

3.1 Abhängigkeitsbericht

Gemäß § 312 Aktiengesetz hat der Vorstand der FDB einen Bericht über die geschäftlichen Beziehungen zu dem herrschenden Unternehmen und mit diesem verbundenen Unternehmen für das Geschäftsjahr 2020 abgegeben. In diesem erklärt der Vorstand, dass die FDB nach den Umständen, die ihm in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte mit dem herrschenden Unternehmen oder mit diesem verbundenen Unternehmen vorgenommen worden sind, in jedem Fall eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Maßnahmen im Interesse oder auf Veranlassung von verbundenen Unternehmen wurden weder getroffen noch unterlassen.

3.2 Deutsche Zweitmarkt AG

Die wirtschaftliche Entwicklung der DZAG war auch in 2020 positiv. Der vermittelte Nominalumsatz (= Summe des Nominalwertes aller gehandelten Anteile) betrug im Jahr 2020 EUR 96 Mio. in Fondswährung (Vorjahr EUR 68 Mio.). Das Kaufpreisvolumen betrug EUR 69 Mio. in Fondswährung (Vorjahr EUR 59 Mio.).

Die Zahl der Vermittlungen ist gegenüber dem Vorjahreswert (1.839 Stück) erfreulich auf 2.671 Stück angestiegen. Bei den Courtageerträgen konnte das Niveau des Vorjahres (TEUR 2.040) deutlich übertroffen werden. Diese stiegen um 404 TEUR auf 2.444 TEUR.

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft stellt sich wie folgt dar:

2020* 2019*
Forderungen an Kreditinstitute 1.937 1.190
Immaterielle Anlagewerte 57 41
Rückstellungen 331 235
Fonds für allgemeine Bankrisiken 490 490
Eigenkapital 770 770
Bilanzsumme 2.449 1.625
Provisionsergebnis 2.444 2.040
Sonstige betriebliche Erträge 80 84
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen 1.737 1.553
Abschreibungen 30 22
Sonstige betriebliche Aufwendungen 77 57
Jahresergebnis vor EAV 595 3
Jahresergebnis 0 0

* jeweils zum 31.12. des Jahres in TEUR

Aufgrund des mit der DZAG bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrags nach §§ 291 ff. AktG werden die Erträge periodengleich an die FDB abgeführt.

Nach Feststellung des Jahresabschlusses der DZAG von 2020 wird das Ergebnis in Höhe von TEUR 595 in 2021 an die FDB gezahlt.

3.3 CP Capital Pioneers GmbH

Die FDB hat im dritten Quartal 2019 66,67 % der Anteile an der CP Capital Pioneers GmbH (CP) erworben. Dieser Anteil hat sich nach Durchführung einer Kapitalerhöhung in 2020 auf 80 % erhöht. Der Gegenstand der Gesellschaft ist die Vermittlung von Finanzinstrumenten unter Nutzung von § 2 Absatz 6 Satz 1 Nr. 8 Kreditwesengesetz im Rahmen einer internetbasierten Vermittlungsplattform. Das Geschäftsmodell von CP sieht die Erbringung von Vermittlungsleistungen insbesondere für geschlossene alternative Investmentfonds und Vermögensanlagen während der Platzierungsphase dieser Produkte vor. Die Vermittlung soll zwischen den Investoren und dem Emittenten erbracht werden. CP ist kein Finanzdienstleistungsinstitut.

Erste Geschäftsaktivitäten sind in 2020 angelaufen. Die Aufwendungen der CP für die Aufnahme der Geschäftstätigkeit sowie die Einführung am Markt haben im Geschäftsjahr zu einem Verlust von TEUR 360 geführt.

3.4 assettra GmbH

Da sich die Vermittlung von Anteilen an Windkraft- und anderen Sachwertanlagen nicht wie beabsichtigt realisieren ließ, hat die FDB ihre Anteile an der assettra GmbH, nach einer Teilabschreibung im Vorjahr, zum 30.12.2020 an die VentusVentures GmbH verkauft.

4 Risikobericht

4.1 Internes Kontrollsystem und Risikomanagementsystem

Zu dem in der Gesellschaft etablierten internen Kontrollsystem zählt neben der funktionalen Trennung von Geschäftsbereichen und der Festlegung eines nach Geschäftsbereichen erstellten Geschäftsverteilungsplans des Vorstands auch die Etablierung einer Internen Revision. Diese Aufgabe wurde ausgelagert auf eine externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die in 2020 quartalsweise Prüfungen remote durchgeführt und hierüber entsprechende Prüfungsberichte angefertigt hat. Die Inhalte dieser Berichte hat der Vorstand dem Aufsichtsrat zur Kenntnis gebracht und in Abstimmung mit den jeweiligen Fachmitarbeitern die Umsetzung etwaiger Feststellungen und Empfehlungen in die Wege geleitet.

Die Finanzdienstleistungen der FDB sind beschränkt auf die Anlage- und Abschlussvermittlung, wobei die Befugnis besteht, Eigentum oder Besitz an Kundengeldern zu erlangen. Der Handel mit geschlossenen Fondsanteilen findet ausschließlich auf fremde Rechnung statt, die FDB tätigt keine Handels- oder Eigengeschäfte. Diese Umstände haben zur Folge, dass die Risikosituation der FDB eine vergleichsweise geringe Komplexität aufweist.

Mit Hilfe des in der FDB implementierten Risikomanagementsystems sollen wesentliche Risiken frühzeitig visibel gemacht, ein ordnungsgemäßer Geschäftsablauf für die Kunden sichergestellt und die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und der MaRisk gewährleistet werden.

Grundlage des vorhandenen Risikomanagements bildet eine detaillierte schriftliche Risikomatrix (Gesamtrisikoprofil), in der die Risiken inventarisiert, bewertet, quantifiziert und Möglichkeiten zur Steuerung niedergelegt sind. In Anbetracht ihrer Tätigkeit und des Geschäftsablaufs hat die FDB auf dieser Basis im Rahmen ihrer Risikostrategie das operationelle Risiko, das Liquiditätsrisiko sowie das Beteiligungsrisiko als wesentliche Risiken festgelegt. Daneben existieren weitere Risiken, die als nicht wesentlich im Sinne der MaRisk bewertet werden. Die FDB bezieht ferner Risiken aus Nachhaltigkeitsaspekten in ihre Risikostrategie ein. Sie orientiert sich insbesondere an dem Rundschreiben der BaFin zu Nachhaltigkeitsrisiken vom 19.12.2019. Sie stellen kein eigenständiges Risiko dar, sondern können sich, je nach Eintrittsereignissen in fast jedem Risiko auswirken.

Alle Risiken werden nachfolgend näher beschrieben. Im Rahmen des Risikomanagements wird regelmäßig die Risikotragfähigkeit ermittelt. Im Zuge der Risikotragfähigkeitsberechnung wird geprüft, ob die der FDB zur Verfügung stehenden Mittel (= Risikodeckungspotenzial) die wesentlichen quantifizierbaren Risiken laufend abdecken. Der Vorstand hat für die wesentlichen Risiken in Euro bemessene und abgestufte Teil-Verlustobergrenzen festgelegt, die nicht überschritten werden dürfen.

Im Rahmen regelmäßig durchgeführter Szenarioanalysen werden die Auswirkungen ermittelt, die bei Veränderung maßgeblicher Parameter entstehen können. Dabei wird auch überprüft, ob und wie lange das der Gesellschaft zur Verfügung stehende Eigenkapital und die Liquidität bei der jeweiligen Szenariobetrachtung ausreichend vorhanden sind.

4.2 Risiken

4.2.1 Wesentliche Risikoarten

4.2.1.1 Operationelles Risiko

Die FDB versteht unter operationellen Risiken die Gefahr von unmittelbaren und mittelbaren Verlusten, die infolge von Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder infolge von externen Ereignissen eintreten.

Operationelle Risiken im betrieblichen Ablauf werden durch technische Systeme und klare Regeln begrenzt, die ständig an die wechselnden Anforderungen angepasst werden. Hierzu zählen im Rahmen des weiterentwickelten Internen Kontrollsystems insbesondere die verstärkte Anwendung des Vier-Augen-Prinzips, das durch die Festlegung eines nach Geschäftsbereichen erstellten Geschäftsverteilungsplans für den Vorstand auch auf dieser Ebene Anwendung findet, sowie die Tätigkeit der Internen Revision, die auf eine externe Gesellschaft ausgelagert ist. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Maßnahmen im IT-Bereich, für welchen detaillierte Notfallpläne vorliegen. Durch geeignete Maßnahmen soll insbesondere auch etwaigen Risiken aus Cyber-Kriminalität begegnet werden. Ziel ist die Gewährleistung der Sicherheit der IT-Infrastruktur und der darin enthaltenen Daten.

Für die Erbringung der angebotenen Dienstleistungen verfügt die FDB über eine adäquate Infrastruktur inklusive der dafür notwendigen Mitarbeiterkapazitäten. Sowohl die Verträge inkl. der AGBs als auch die übrigen den Kunden bereitgestellten Dokumente und Formulare sowie die von der BÖAG Börsen AG als Betreiber der Fondsbörse Deutschland erlassene Marktordnung sind eindeutig formuliert. Technische Systeme und Handlungsanweisungen setzen klar definierte Grenzen. Versicherungen sorgen für eine weitere Risikobegrenzung. Sämtliche Vorsorgemaßnahmen unterliegen einer kontinuierlichen Überwachung und Anpassung.

Zum Bereich des operationellen Risikos zählt das Auslagerungsrisiko. Unter dem Begriff des Auslagerungsrisikos sind die Risiken subsumiert, die sich aus einer dauerhaften Verlagerung von originären Geschäftsprozessen an externe Dienstleister ergeben.

Die FDB hat einige Geschäftsprozesse ausgelagert, von denen die Tätigkeit der Internen Revision, der IT-Support inklusive der Pflege der Fondsdaten für die Handelsplattform, das Aufzeichnen von Telefongesprächen sowie die Tätigkeit des Datenschutzbeauftragten als wesentlich im Sinne der MaRisk qualifiziert werden. Im Rahmen der turnusmäßigen Überwachung wurden keine Anzeichen festgestellt, dass Auslagerungsunternehmen ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen sind. Von daher hat die FDB keine Veranlassung, bestehende Auslagerungsverhältnisse aufgrund von Pflichtverletzungen oder anderen Mängeln zu beenden.

4.2.1.2 Liquiditätsrisiko

Hierunter werden alle Risiken subsumiert, welche dazu führen könnten, dass die FDB wegen Liquiditätsknappheit ihren Zahlungsverpflichtungen nicht fristgerecht und/​oder in voller Höhe nachkommen könnte. Die Liquidität der FDB stammt im Wesentlichen aus den laufenden Courtage- und Entgelteinnahmen.

Oberstes Ziel des Liquiditätsmanagements der FDB ist die Gewährleistung ihrer jederzeitigen Zahlungsbereitschaft. Zum einen stellt das Rechnungswesen daher bei der Liquiditätsplanung die kalkulierten Mittelzuflüsse für den Zeitraum von 12 Monaten den erwarteten Mittelabflüssen gegenüber. Grundlage dieser Liquiditätsplanung sind die realen Mittelab- und -zuflüsse, welche sich auf monatlicher Basis aus den Buchungsabschlüssen ergeben. Zum anderen dient eine Mittelfristplanung über einen Zeitraum von 36 Monaten als Grundlage für eine möglichst präzise Prognose zukünftiger Mittelzuflüsse bzw. -abflüsse. Die Disposition der täglichen Liquidität ist einem erfahrenem Mitarbeiterteam übertragen, das direkt dem zuständigen Vorstand unterstellt ist. Regelmäßige Stresstests tragen zur besseren Beurteilbarkeit der Liquiditätsrisiken bei. Die monatlichen GuV- und Liquiditätsrechnungen sowie die Meldungen an die Deutsche Bundesbank werden gemeinsam vom Vorstand und dem Leiter Rechnungswesen analysiert.

Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat quartalsmäßig im Rahmen seiner Risikoberichte über den Liquiditätsbestand und die Liquiditätsreserven sowie die Auswirkungen verschiedener Szenariobetrachtungen auf die Liquidität.

4.2.1.3 Beteiligungsrisiko

Die Zusammensetzung des Beteiligungsportfolios hat sich im Vergleich zum Jahresende 2019 durch die Veräußerung der Anteile an der assettra GmbH verändert. In das Risikocontrolling sind nunmehr zwei Beteiligungen einbezogen (DZAG, CP Capital Pioneers GmbH).

Bei diesen beiden Beteiligungen besteht grundsätzlich die Gefahr, dass aufgrund der jeweiligen geschäftlichen Entwicklung der Beteiligungsgesellschaften auf den Bilanzwert dieser Beteiligungspositionen Wertberichtigungen vorzunehmen sind.

In Folge des Abschlusses des Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages mit der DZAG, ist die FDB während der gesamten Laufzeit des Unternehmensvertrages zum Ausgleich etwaiger Verluste bei der DZAG verpflichtet. Aufgrund der engen Anbindung der DZAG an die FDB und der aktuellen wirtschaftlichen Situation der DZAG erscheint das Risiko, das mit einer Verpflichtung zur Verlustübernahme generell für die FDB als Organträger verbunden ist, gut beherrschbar zu sein. Erforderlichenfalls können frühzeitig geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um drohende Verluste abzuwenden.

4.2.2 Nicht wesentliche Risikoarten

Die im Folgenden dargestellten Risiken werden als nicht wesentlich im Sinne der MaRisk bewertet.

4.2.2.1 Adressenausfallrisiko

Als Adressenausfallrisiko ist das Risiko anzusehen, dass ein Vertragspartner nicht oder nicht fristgerecht leistet bzw. nicht in vollem Umfang seine Verbindlichkeiten der FDB gegenüber bedient.

Durch die Abläufe in der Geschäftsabwicklung ist sichergestellt, dass dem Käufer nach einer Vermittlung neben dem Kaufpreis zugleich die von ihm zu zahlenden und der FDB zustehenden Provisionen und Entgelte in Rechnung gestellt werden. Der vom Verkäufer zu tragende Provisions- und Entgeltanteil wird bei der späteren Auszahlung des Kaufpreises von der FDB automatisch einbehalten. Ein mögliches Adressenausfallrisiko bei einer Vermittlung ist somit ausschließlich auf die Käuferseite beschränkt.

Zur Risikobegrenzung werden offene Rechnungen laufend kontrolliert und deren Begleichung angemahnt.

Vor diesem Hintergrund wird das Adressenausfallrisiko als nicht wesentliches Risiko eingestuft.

4.2.2.2 Marktpreisrisiko

Unter dem Marktpreisrisiko sind die Aspekte des Kurs- und Währungsrisikos zusammengefasst. Maßgeblicher Faktor auf der Ertragsseite der FDB sind die Courtageeinnahmen, deren Bemessungsgrundlage die Kaufpreise der gehandelten Anteile sind. Da FDB keinen Eigenhandel betreibt, unterliegt sie somit nur einem indirekten Marktpreisrisiko, das nicht als Marktpreisrisiko im Sinne der MaRisk zu werten ist.

Vor diesem Hintergrund wird das Marktpreisrisiko als nicht wesentliches Risiko eingestuft. Gleichwohl ist eine wesentliche Einnahmequelle der FDB direkt abhängig von der Entwicklung der Kurse, die am Zweitmarkt für geschlossene Beteiligungen erzielbar sind. Sinkende durchschnittliche Kurswerte konnten in der Vergangenheit durch den Anstieg bei der Zahl der Vermittlungen sowie eine Anhebung der Courtagesätze kompensiert werden. Zudem garantiert die Berechnung einer Mindestcourtage unabhängig von der Kursentwicklung einen festen Mindestcourtageertrag bei jeder Vermittlung.

Im Rahmen des laufenden Markt-Monitorings wird die Kurs-Entwicklung kontinuierlich überwacht, so dass mögliche Handlungsoptionen laufend überprüft werden können.

4.2.2.3 Reputationsrisiko

Als Reputationsrisiko wird die Gefahr negativer wirtschaftlicher Auswirkungen angesehen, die als Folge der Schädigung des Rufs eines Unternehmens entstehen. Für die Partner und Kunden der FDB sind die beiden Aspekte, die vorrangig über das Ansehen der Gesellschaft entscheiden, zum einen die korrekte Preisfindung und zum anderen die einwandfreie Abwicklung. Daher beobachten der Vorstand und die leitenden Mitarbeiter laufend die in diesen beiden Bereichen angesiedelten Risiken. Die korrekte Preisfindung wird darüber hinaus durch die Marktordnung geregelt und durch die börsenseitige Handelsüberwachung sichergestellt.

4.2.2.4 Strategisches Risiko

Als strategisches Risiko wird die Gefahr von unerwarteten Veränderungen der Markt- und Umfeldbedingungen mit negativen Auswirkungen auf die Ertragslage ebenso angesehen wie Verlustpotenziale aus Managemententscheidungen zur geschäftspolitischen Positionierung der FDB.

Für die FDB können sich mittelfristig neue Herausforderungen aus dem Umstand ergeben, dass die Zahl der Neuemissionen in den vergangenen Jahren sehr stark abgenommen hat und somit künftig weniger Anteile zur Verfügung stehen, die im Zweitmarkt handelbar sind. FDB hat dieses Risiko erkannt und daher ihre Geschäftstätigkeit im Bereich der Anlagevermittlung erweitert (vgl. Abschnitt 2.4).

5 Chancen- und Prognosebericht

5.1 Chancenbericht

Ein wichtiger Baustein zur Gewährleistung eines attraktiven Handelsangebotes ist weiterhin die Bereitstellung von aktuellen Informationen zu den Fondsgesellschaften, die für die Beurteilung der geschäftlichen Entwicklung der Gesellschaft und die Bewertung der Fondsanteile von Bedeutung sind. FDB wird das vorhandene Angebot beibehalten. Die Nutzer der Plattform und insbesondere die Kooperationspartner der FDB wissen diese Transparenz zu schätzen. Aktuell bestehen Kooperationsvereinbarungen mit über 500 Kreditinstituten und anderen Vertriebseinheiten. Insbesondere der Auf- und Ausbau von Kooperationen mit Vermögensverwaltern soll forciert werden. Zusammen mit einer intensiven Betreuung bestehender Partner soll ein kontinuierlicher Orderflow und Informationsaustausch erreicht werden.

Zur Diversifizierung ihrer Geschäftsaktivitäten hat FDB ihre Vermittlungstätigkeit auf Anteile an geschlossenen Alternativen Investmentfonds ausgedehnt, die sich noch in der Platzierungsphase befinden. Ausgehend von dem Ziel, gemeinsam mit Marktteilnehmern Erst- und Zweitmarktgeschäfte bei geschlossenen Alternativen Investmentvermögen zu standardisieren und insbesondere auch die Abwicklungsprozesse zu optimieren, wurde eine entsprechende Transaktionsplattform geschaffen. Es sollen künftig neue Nutzergruppen erschlossen und Kooperationen mit größeren Vertriebseinheiten angebahnt werden. Umsätze konnten 2020 über die Plattform in geringem Umfang generiert werden.

5.2 Prognosebericht

Die FDB ging bei ihrer zum Ende des Jahres 2020 aufgestellten Planungsrechnung davon aus, dass die für 2020 maßgeblichen Bedingungen des Marktumfeldes auch für das Jahr 2021 Gültigkeit besitzen. Im Erstmarkt ist kein nachhaltiger Anstieg der Zahl der Neuemissionen zu erwarten. Es ist davon auszugehen, dass die Platzierungszahlen insgesamt auf niedrigem Niveau verharren. Die bisherigen Erfahrungen mit dem Erstmarktprodukt haben zudem gezeigt, dass die Umsetzung von digitalen Angeboten zeitaufwändig und herausfordernd ist.

Für den Zweitmarkt rechnet die FDB mit einem leicht höheren Durchschnittskurs (Annahme: 69 %) als in 2020 (65 %). Fortsetzen wird sich voraussichtlich der Trend, dass Anteile an Fondsgesellschaften mit solider Ausschüttung in geringerem Umfang zum Verkauf kommen. Gerade bei solchen Fonds treten mangels Anlagealternativen weniger Verkäufer an den Markt; Beteiligungen mit einer soliden Ausschüttung von 2-3 % werden bei dem aktuellen allgemeinen Zinsniveau eher gehalten als verkauft. Der Mangel an Anlagealternativen wird zugleich dazu führen, dass auch in 2021 wieder viele private Investoren am Zweitmarkt aktiv sein werden.

In ihrer Planungsrechnung für das Geschäftsjahr 2021 geht die Gesellschaft insgesamt betrachtet von einem Nominalumsatz in Höhe von EUR 194 Mio. aus. Hierin enthalten sind Zweitmarktumsätze in Höhe von nominal EUR 190 Mio. und Umsätze aus der Erstmarktinitiative in Höhe von EUR 4 Mio. Insgesamt sieht die Planung einen vorläufigen Jahresüberschuss vor Steuern und vor einer möglichen Zuführung in den Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von ca. TEUR 812 vor. Hierin enthalten sind erwartete Erträge aus einer Ergebnisabführung in Höhe von rund TEUR 346 seitens der DZAG. Es ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht absehbar, welche konkreten wirtschaftlichen Folgen die Drosselung durch den andauernden Lockdown für das Geschäftsjahr haben wird.

Wesentliche Risiken, die die Planungen negativ beeinträchtigen können, sind insbesondere Rückgänge bei den Umsätzen und/​oder bei den Durchschnittskursen mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Courtageeinnahmen der FDB. Umsatzrückgänge könnten beispielsweise bedingt sein durch die künftige Pandemie-Entwicklung und Maßnahmen der Politik, die die wirtschaftliche Tätigkeit stärker beeinflussen und zu wirtschaftlichen „Unwuchten“ bei den Fonds sowie damit einhergehend zu geringeren Handelskursen führen. Desweiteren könnte eine Zunahme der im Markt aktiven Aufkäufer zu geringeren Plattformumsätzen führen. Ein weiteres Risiko könnte darin bestehen, dass „rentable Anteile“ mit solider Ausschüttung nicht zum Handel angeboten werden, sondern von den Anteilsinhabern aufgrund der aktuellen Kapitalmarktsituation weiter im Bestand gehalten werden. Ferner besteht das Risiko, dass ein Betriebsergebnis bei der DZAG nicht in dem geplanten Umfang erzielt werden kann. Sollten die Aktivitäten im Erstmarkt nicht greifen, könnte sich dies ebenfalls negativ auf die Gesellschaft auswirken.

Bei der Mittelfristplanung sind Umsatzerwartungen in Höhe von EUR 197 Mio. in 2022 und EUR 194 Mio. in 2023 angesetzt. Dabei wird von einer Umsatzsteigerung für das Erstmarktgeschäft ausgegangen. Im Bereich des Zweitmarktgeschäftes wird mit einem nominalen Handelsvolumen von EUR 190 Mio. für 2022 und EUR 183 Mio. für 2023 kalkuliert sowie mit einem gegenüber dem Budget 2021 stabilen Durchschnittskurs von rund 69 %. Die wesentlichen Risiken für die Erreichung der Mittelfristplanung entsprechen den o. g. Risiken für die Erreichung der Planzahlen 2021.

Zum aktuellen Zeitpunkt (Mai 2021) ist zumindest feststellbar, dass die Umsätze sich auf dem durchschnittlichen Niveau des Vorjahres bewegen.

 

Hamburg, im Mai 2021

Gadeberg

Marxsen

Jahresbilanz zum 31.12.2020

der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG

Aktivseite

Vorjahr
Euro Euro TEUR
1. Barreserve
Kassenbestand 2.694,82 2
2. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig 2.019.122,15 5.479
b) andere Forderungen 4.000.000,00 6.019.122,15 0
3. Forderungen an Kunden 1.024.448,22 1.200
darunter: gegenüber Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 Euro (0)
4. Beteiligungen 0,00 1
darunter: an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 Euro (0)
5. Anteile an verbundenen Unternehmen 1.073.781,34 874
darunter: an Finanzdienstleistungsinstituten 661.375,59 Euro (661)
6. Treuhandvermögen 23.769.997,11 24.911
darunter: Treuhandkredite 0,00 Euro (0)
7. Immaterielle Anlagewerte
b) Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnlich Rechte und Werte 335.180,93 327
c) Geschäfts- oder Firmenwert 3,00 0
d) geleistete Anzahlungen 34.281,25 369.465,18 0
8. Sachanlagen 67.246,65 90
9. Sonstige Vermögensgegenstände 694.523,01 208
10. Rechnungsabgrenzungsposten 4.297,89 4
Summe der Aktiva 33.025.576,37 33.096

Passivseite

Vorjahr
Euro Euro TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
andere Verbindlichkeiten 138.089,28 66
darunter: gegenüber Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 Euro (0)
2. Treuhandverbindlichkeiten 23.769.997,11 24.911
darunter: Treuhandkredite 0,00 Euro (0)
3. Sonstige Verbindlichkeiten 628.105,50 94
4. Rückstellungen
b) Steuerrückstellungen 574.341,02 402
c) andere Rückstellungen 626.526,56 1.200.867,58 735
5. Fonds für allgemeine Bankrisiken 2.850.000,00 2.585
6. Eigenkapital
a) gezeichnetes Kapital 2.000.000,00 2.000
b) zur Durchführung der beschlossenen Kapitalerhöhung 2.000.000,00 0
geleistete Einlagen
c) Kapitalrücklage 325.000,00 3.075
d) Gewinnrücklagen
da) gesetzliche Rücklage 100.000,00 100
e) Bilanzgewinn /​ Bilanzverlust (-) 13.516,90 4.438.516,90 -872
Summe der Passiva 33.025.576,37 33.096

 

Hamburg, den 28.05.2021

Alex Gadeberg

Sven Marxsen Vorstand

Vorstand

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Aufwendungen

Vorjahr
Euro Euro Euro TEUR
1. Zinsaufwendungen 0,00 12
2. Provisionsaufwendungen 860.939,86 855
3. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter 1.829.257,93 2.110
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 357.725,79 2.186.983,72 321
darunter: für Altersversorgung 30.110,61 Euro (20)
b) andere Verwaltungsaufwendungen 1.897.892,69 4.084.876,41 1.888
4. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 139.188,82 439
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen 547.572,37 582
6. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 0,00 129
7. Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 265.000,00 1.085
8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 551.354,09 376
9. Jahresüberschuss 885.057,99 4
Summe der Aufwendungen 7.333.989,54 7.801

Erträge

Vorjahr
Euro Euro TEUR
1. Zinserträge aus
Kredit- und Geldmarktgeschäften -45.117,44 0
darunter: Negativzinsen auf Aktiva: EUR -45.117,44 (0)
2. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen 594.849,25 3
3. Provisionserträge 5.710.633,67 6.875
4. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 23.991,60 0
5. Sonstige betriebliche Erträge 1.049.632,46 923
Summe der Erträge 7.333.989,54 7.801
1. Jahresüberschuss 885.057,99 4
2. Verlustvortrag aus dem Vorjahr -871.541,09 -876
3. Bilanzgewinn /​ Bilanzverlust (-) 13.516,90 -872

 

Hamburg, den 28.05.2021

Alex Gadeberg, Vorstand

Sven Marxsen, Vorstand

Anhang zum Jahresabschluss vom 31.12.2020

I. Allgemeine Angaben

Die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG, Hamburg, (FDB) wird im Amtsgericht Hamburg unter der Nummer HRB 83767 geführt.

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB), des Aktiengesetzes (AktG) sowie der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt.

Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag

Die FDB hat mit Wirkung vom 01.01.2015 mit der Deutsche Zweitmarkt AG, Hamburg (DZ AG) einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag nach § 291 Abs. 1 AktG abgeschlossen. Nach § 302 AktG hat die FDB damit die Verpflichtung zur Übernahme eines entstehenden Jahresfehlbetrags übernommen.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Barreserve wird zum Nominalwert bilanziert. Forderungen an Kreditinstitute und an Kunden sind mit den Nominalwerten angesetzt.

Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen sind zu den Anschaffungskosten angesetzt. Bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung erfolgt eine außerplanmäßige Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert.

Das Treuhandvermögen wird mit den Nominalwerten angesetzt.

Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen, deren Nutzung zeitlich begrenzt ist, werden zu Anschaffungskosten bewertet und um planmäßige lineare Abschreibungen entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer gemindert. Der Abschreibungszeitraum entspricht der steuerrechtlich für zulässig gehaltenen Nutzungsdauer (grundsätzlich 1 bis 15 Jahre). Geringwertige Anlagegüter werden entsprechend der steuerlichen Regelung in § 6 Abs. 2a EStG abgeschrieben.

Die sonstigen Vermögensgegenstände sind mit den Anschaffungskosten bzw. den Nominalwerten angesetzt.

Verbindlichkeiten einschließlich Treuhandverbindlichkeiten sind mit den Erfüllungsbeträgen bilanziert.

Die Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages gebildet. Die Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit fristadäquaten Zinssätzen abgezinst, die von der Deutschen Bundesbank bekannt gegeben worden sind. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr werden nicht abgezinst.

Auf Fremdwährung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten sind entsprechend § 256a S. 1 HGB zum Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtags umgerechnet. Die auf fremde Währung lautenden Bilanzbestände haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr und werden gemäß § 340h i. V. m. § 256a HGB in jeder Währung als besonders gedeckt eingestuft und bewertet. Die sich aus der Fremdwährungsumrechnung ergebenden Erträge bzw. Aufwendungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung in den Posten Sonstige betriebliche Erträge bzw. Sonstige betriebliche Aufwendungen ausgewiesen.

III. Angaben zum Jahresabschluss

1. Erläuterungen zur Bilanz

Fristengliederung der Forderungen und Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten:

31.12.2020 31.12.2019
TEUR TEUR
Forderungen an Kreditinstitute
b) andere Forderungen
Restlaufzeiten
bis drei Monate 0 0
mehr als drei Monate bis ein Jahr 4.000 0
mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 0 0
mehr als fünf Jahre 0 0
4.000 0
Forderungen an Kunden
Restlaufzeiten
Forderungen mit unbestimmter Laufzeit 0 0
bis drei Monate 1.024 1.200
mehr als drei Monate bis eine Jahr 0 0
mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 0 0
mehr als fünf Jahre 0 0
1.024 1.200
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
b) andere Verbindlichkeiten
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
Restlaufzeiten
bis drei Monate 138 66
mehr als drei Monate bis ein Jahr 0 0
mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 0 0
mehr als fünf Jahre 0 0
138 66

Anlagenspiegel

Anschaffungskosten
01.01.2020 Zugänge Umbuchungen Abgänge 31.12.2020
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
1 Immaterielle Anlagewerte
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an 1.1 solchen Rechten und Werten 1.777 53 88 398 1.520
1.2 Geschäfts- und Firmenwert 3.382 0 0 0 3.382
1.3 geleistete Anzahlungen 26 96 -88 0 34
Summe 5.185 149 0 398 4.936
2 Sachanlagen
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattuna 674 10 0 199 485
Summe 674 10 0 199 485
3 Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 874 200 0 0 1.074
Beteiligungen 130 0 0 130 0
Summe 1.004 200 0 130 1.074
4 Anlagevermögen gesamt 6.863 359 0 727 6.495
Zu-/​Abschreibungen
01.01.2020 Zugänge Abgänge 31.12.2020
TEUR TEUR TEUR TEUR
1 Immaterielle Anlagewerte
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an 1.1 solchen Rechten und Werten 1.476 106 398 1.184
1.2 Geschäfts- und Firmenwert 3.382 0 0 3.382
1.3 geleistete Anzahlungen 0 0 0 0
Summe 4.858 106 398 4.566
2 Sachanlagen
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattuna 583 34 199 418
Summe 583 34 199 418
3 Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 0 0
Beteiligungen 129 0 129 0
Summe 129 0 129 0
4 Anlagevermögen gesamt 5.570 140 726 4.984
Buchwerte
31.12.2020 31.12.2019
TEUR TEUR
1 Immaterielle Anlagewerte
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an 1.1 solchen Rechten und Werten 336 301
1.2 Geschäfts- und Firmenwert 0 0
1.3 geleistete Anzahlungen 34 26
Summe 370 327
2 Sachanlagen
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattuna 67 91
Summe 67 91
3 Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 1.074 874
Beteiligungen 0 1
Summe 1.074 875
4 Anlagevermögen gesamt 1.511 1.293

Forderungen an Kunden, die Provisionsforderungen betreffen, sind in der Bilanz mit einer Höhe von TEUR 1.024 (Vorjahr TEUR 1.200) enthalten. In der Bilanz sind Treuhandvermögen und Treuhandverbindlichkeiten in Höhe von jeweils TEUR 23.770 (Vorjahr TEUR 24.911) enthalten. Diese Beträge würden bei Nichtzuordnung zu diesen Bilanzposten in den Posten Forderungen an Kreditinstitute sowie Verbindlichkeiten gegenüber Kunden ausgewiesen werden.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen entfallen mit TEUR 661 (Vorjahr TEUR 661) auf die DZ AG, Hamburg sowie mit TEUR 413 auf CP Capital Pioneers GmbH, Hamburg (Vorjahr TEUR 213). Die Beteiligung an der assettra GmbH, Hamburg ist Ende 2020 verkauft worden (Vorjahr TEUR 1).

In den Sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen von TEUR 679 (Vorjahr TEUR 22) an verbundene Unternehmen enthalten.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden beinhalten zum 31. Dezember 2020 maßgeblich kreditorische Debitoren.

Von den Sonstigen Verbindlichkeiten betreffen TEUR 556 Verbindlichkeiten aus Steuern und Abgaben (Vorjahr TEUR 0) sowie TEUR 4 (Vorjahr TEUR 4) verbundene Unternehmen.

Die Anderen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Verpflichtungen gegenüber dem Aufsichtsrat, Vorstand und den Mitarbeitern in Höhe von TEUR 317 (Vorjahr TEUR 427), den Courtageanteil der BÖAG mit TEUR 75 (Vorjahr TEUR 91), die Prüfungskosten für den Jahresabschluss, die WpHG-Prüfung, die Interne Revision und die Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen sowie für die Steuerberatung über insgesamt TEUR 153 (Vorjahr TEUR 102). Ebenfalls enthalten sind noch ausstehende Rechnungen mit TEUR 59 (Vorjahr TEUR 100) und Stornorisiken TEUR 22 (Vorjahr TEUR 15).

In den Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB ist ein Betrag von TEUR 265 eingestellt worden (Vorjahr TEUR 1.085).

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt zum Stichtag TEUR 2.000 und ist eingeteilt in 2.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien.

Die Kapitalrücklage setzt sich folgendermaßen zusammen:

31.12.2020 31.12.2019
TEUR TEUR
Agiobeträge aus Kapitalerhöhung 325 325
Disquotale Rücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB 0 2.750
Kapitalrücklage 325 3.075

Die im Geschäftsjahr 2005 nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB in entsprechender Anwendung von § 60 Abs. 3 AktG gebildete disquotale Rücklage in Höhe von TEUR 2.750 ist im Geschäftsjahr aufgrund eines Beschlusses einer außerordentlichen Hauptversammlung am 29.12.2020 an den Verein der Mitglieder der Wertpapierbörse in Hamburg e. V., Hamburg, zurückgeführt worden. Ein Teilbetrag von TEUR 750 wurde unter Berücksichtigung der erforderlichen Quellensteuern zum 30.12.2020 ausgezahlt. Der verbleibende Rückzahlungsanspruch über TEUR 2.000 wurde ohne zwischenzeitliche Auszahlung im Wege einer Sachkapitalerhöhung wieder in das Eigenkapital der FDB eingebracht. Dieser Betrag wurde im Zeitraum vom Beschluss der Kapitalerhöhung bis zu ihrer Wirksamkeit mit der entsprechenden Eintragung in das Handelsregister am 18.02.2021 und somit zum Bilanzstichtag gesondert im Eigenkapital als „Zur Durchführung der beschlossenen Kapitalerhöhung geleistete Einlagen“ ausgewiesen.

Der Jahresüberschuss von TEUR 885 wird mit dem Verlustvortrag aus den Vorjahren verrechnet, so dass ein Bilanzgewinn von TEUR 14 ausgewiesen wird.

Der Bilanzgewinn/​-verlust ergibt sich wie folgt:

31.12.2020 31.12.2019
TEUR TEUR
Jahresüberschuss 885 4
Verlustvortrag -871 -875
Bilanzgewinn/​ -verlust 14 -871

Der Betrag der auf Währungen außerhalb des Euro lautenden Vermögensgegenstände beläuft sich auf TEUR 1.787 (Vorjahr TEUR 3.152). Dem stehen Fremdwährungsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.801 (Vorjahr TEUR 3.166) gegenüber. Hierin enthalten sind Fremdwährungen in den Treuhandforderungen bzw. Treuhandverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.666 (Vorjahr TEUR 2.984).

2. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Provisionserträge in Summe von TEUR 5.711 (Vorjahr TEUR 6.875) setzen sich aus Vermittlungsprovisionen (TEUR 5.321, Vorjahr TEUR 6.332), Fremdwährungsbearbeitungsentgelten (TEUR 225, Vorjahr TEUR 336) sowie Treuhandtransaktionsgebühren (TEUR 165, Vorjahr TEUR 207) zusammen.

Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen in Höhe von TEUR 595 (Vorjahr TEUR 3) resultieren aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der DZ AG.

Die sonstigen betrieblichen Erträge bestehen im Wesentlichen aus Erträgen aus der Währungsumrechnung (TEUR 469, Vorjahr TEUR 535), Erträgen aus Plattformentgelten von verbundenen Unternehmen (TEUR 144, Vorjahr TEUR 119), Aufwandsentschädigungen (TEUR 109, Vorjahr TEUR 59), Erträgen aus der Nutzung von firmeneigenen Fahrzeugen (TEUR 39, Vorjahr TEUR 40), Erträgen aus Vermietung (TEUR 65, Vorjahr TEUR 55), Erträge aus erbrachten Dienstleistungen und Erstattungen für ein Projekt (TEUR 125, Vorjahr TEUR 50) sowie der Erstattungen von Krankenkassen (TEUR 21, Vorjahr TEUR 16).

Die Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen in Höhe von TEUR 24 resultieren aus dem Abgang einer Beteiligung (Vorjahr TEUR 0).

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge über TEUR 76 enthalten (Vorjahr TEUR 48).

Die Zinserträge betreffen Negativzinsen für bestehende Guthaben bei Kreditinstituten (TEUR 45). Im Vorjahr erfolgte der entsprechende Ausweis unter Zinsaufwendungen (Vorjahr TEUR 12).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen bestehen hauptsächlich aus Aufwendungen aus der Währungsumrechnung (TEUR 494, Vorjahr TEUR 540).

Daneben sind periodenfremde Aufwendungen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in einer Höhe von TEUR 31 (Vorjahr TEUR 9) enthalten.

Die Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB beträgt TEUR 265 (Vorjahr TEUR 1.085).

3. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Bilanzstichtag bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus längerfristigen Verträgen in Höhe von TEUR 2.780 (Vorjahr TEUR 3.654), wobei TEUR 830 (Vorjahr TEUR 929) eine Laufzeit bis zu einem Jahr, TEUR 1.694 (Vorjahr TEUR 2.348) eine Laufzeit von über einem Jahr und TEUR 256 (Vorjahr TEUR 377) eine Laufzeit von mehr als 5 Jahren aufweisen.

Hierin enthalten sind sonstige finanzielle Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen in einer Höhe von TEUR 1.108 (Vorjahr TEUR 1.310).

4. Sonstige Angaben

Die von der FDB zum Bilanzstichtag gehaltenen Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen folgende Gesellschaften (Angaben nach § 285 Nr. 11 HGB):

Höhe Anteilsbesitz Eigenkapital* Jahresergebnis*
Name, Sitz % TEUR TEUR
Deutsche Zweitmarkt AG, Hamburg 100 % 770 0
CP Capital Pioneers GmbH, Hamburg 80 % 500 -360

* Die Angaben beziehen sich in Bezug auf die DZ AG (nach Ergebnisabführung) auf den Jahresabschluss 2020, sowie hinsichtlich der CP Capital Pioneers GmbH auf den vorläufigen Jahresabschluss 2020.

Auf die Erstellung eines handelsrechtlichen Konzernabschlusses nach §§ 290 ff. HGB wurde gemäß § 290 Abs.5 i. V. m. § 296 Abs. 2 HGB verzichtet, da die Tochterunternehmen DZ AG und CP Capital Pioneers GmbH für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns allein und insgesamt von untergeordneter Bedeutung sind.

Das für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar für den Abschlussprüfer entfällt nach § 285 Nr. 17 HGB mit TEUR 30 auf Abschlussprüfungsleistungen, mit TEUR 16 auf andere Bestätigungsleistungen, mit TEUR 14 auf Steuerberatungsleistungen und mit TEUR 1 auf sonstige Leistungen.

Im Jahresdurchschnitt waren 34 Angestellte (Vorjahr 37) bei der FDB beschäftigt, davon 12 Teilzeitbeschäftigte (Vorjahr 14). Der Personalbestand der FDB umfasst zum Bilanzstichtag zwei Vorstandsmitglieder, 18 Vollzeitmitarbeiter, 12 Teilzeitkräfte und 4 studentische Hilfskräfte.

Die Kapitalrendite i. S. d. § 26a KWG beträgt bei einem Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 885 somit 0,01 %.

Angaben nach § 26a Absatz 1 Satz 2 KWG:

Firmenbezeichnung Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG
Art der Tätigkeiten Anlage- und Abschlussvermittlung
Niederlassungen Keine
Umsatz* 5.330 TEUR
Anzahl der Lohn- und Gehaltsempfänger in Vollzeitäquivalenten 29
Gewinn oder Verlust vor Steuern 1.436 TEUR
Steuern auf Gewinn oder Verlust 551 TEUR
erhaltene öffentliche Beihilfen Keine

* Als Umsatzgröße wurde – in Übereinstimmung mit der EBA Stellungnahme Q&A 2014_​1249 – das operative Ergebnis ohne Wertminderungen und Verwaltungsaufwendungen, einschl. Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss, Handelsergebnis und sonstigen betriebliche Erträge herangezogen.

Vorgänge von besonderer Bedeutung i. S. d. § 285 Nr. 33 HGB

Vorgänge von besonderer Bedeutung i. S. d. § 285 Nr. 33 HGB haben sich neben der Handelsregistereintragung der erfolgten Sachkapitalerhöhung im Februar 2021 nicht ergeben.

Der Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:

Alex Gadeberg, Norderstedt (Handelsvorstand)
Sven Marxsen, Kiel (Marktfolgevorstand)

Auf die Angabe der Gesamthöhe der Vorstandsbezüge wird gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Der Aufsichtsrat setzt sich folgendermaßen zusammen:

Dr. Friedhelm Steinberg, Hamburg, Vorsitzender

Vorsitzender des Vorstands des Vereins der Mitglieder der Wertpapierbörse in Hamburg e. V., Hamburg

Hermann Ebel, Hamburg, stellvertretender Vorsitzender

Mitglied der Geschäftsführung der Hansa Treuhand Finance GmbH & Co. KG, Hamburg

Dr. Thomas Ledermann, Hamburg

Mitglied des Vorstands der BÖAG Börsen AG, Hamburg und Hannover

Jochen Schenk, München

Vorsitzender des Vorstands der REAL I. S. AG, München

Dr. Klaus-Dieter Schmidt, Bonn

Geschäftsführer der Jamestown Vertriebs GmbH, Köln

Matthias Grychta, Hamburg

Managing Partner der Neuhaus Partners GmbH, Hamburg

Udo Bandow, Hamburg, Ehrenvorsitzender

Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG, Hamburg

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr TEUR 41.

Der Verein der Mitglieder der Wertpapierbörse in Hamburg e. V. hält zum Bilanzstichtag 77,50005 % (Vorjahr 77,50005 %) der Aktien der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG.

 

Hamburg, im Mai 2021

Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG, Hamburg

Alex Gadeberg

Sven Marxsen Vorstand

Vorstand

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG, Hamburg

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG, Hamburg, – bestehend aus der Jahresbilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG, Hamburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Hannover, den 8. Juni 2021

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Andreas Feige, Wirtschaftsprüfer

Jan Marmann, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2020

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2020 die Geschäftsführung des Vorstands nach den gesetzlichen und satzungsgemäßen Vorschriften beratend begleitet und überwacht sowie über die vorgelegten zustimmungsbedürftigen Geschäfte entschieden.

Der Vorstand hat den Aufsichtsrat im Berichtszeitraum im Rahmen der jeweiligen Sitzungen, die am 27. Februar 2020, 19. Juni 2020 und 26. November 2020 überwiegend im Rahmen von Videokonferenzen stattfanden, umfassend über die Geschäftsentwicklung, die wirtschaftliche Situation des Unternehmens sowie über die Finanz- und Investitionsplanung informiert. Dies beinhaltete im Berichtszeitraum insbesondere auch den Austausch zu den Fragen und Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Unternehmen. In den Sitzungen oder im Wege schriftlicher Umlaufverfahren wurden auch die laut Geschäftsordnung vom Aufsichtsrat zu genehmigenden Geschäfte vorgelegt und entschieden. Ferner erörterten Aufsichtsrat und Vorstand das Risikomanagement und die Corporate Governance ebenso wie die strategische und operative Ausrichtung des Unternehmens. Außerhalb der Sitzungen unterrichtete der Vorstand den Aufsichtsrat schriftlich über sämtliche Geschäftsvorgänge, die für die Gesellschaft oder den Konzern von besonderer Bedeutung waren. Darüber hinaus fand zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorstand ein ständiger Austausch unter anderem über wichtige Fragen des laufenden Geschäftsbetriebs statt.

Der Aufsichtsrat würdigte die im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie seitens des Vorstands mit hoher Umsetzungsgeschwindigkeit implementierten Maßnahmen zur Gewährleistung des Geschäftsbetriebs sowie zum Schutz der Mitarbeiter. Dazu gehörte die Aufteilung der Belegschaft auf verschiedene Büroetagen, das verstärkte mobile Arbeiten sowie der Einsatz digitaler Kommunikationsformate für den persönlichen Austausch mit Kunden und Geschäftspartnern. Alle wesentlichen Arbeiten konnten durch die in der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG (FDB) bereits vorhandene Infrastruktur sichergestellt werden.

Auch dadurch verlief das Geschäftsjahr unter Würdigung der außergewöhnlichen Situation durchaus zufriedenstellend. Erzielt werden konnte ein Ergebnis, das zwar hinter dem urspünglichen Budget und den Ergebnissen des Vorjahres zurückblieb, die Erwartungen nach den ersten Monaten unter dem Einfluss der Pandemie aber übertraf. Im Bereich des Zweitmarktes erreichte der Nominalumsatz mit 183,8 Mio. Euro sowie der Realumsatz mit 129,1 Mio. Euro ein Niveau, das um rund 15 % bzw. 18 % unter dem des guten Vorjahres lag. Infolgedessen blieb auch das Courtageergebnis hinter dem des Vorjahres zurück.

Im Bereich der Erstmarktinitaitive konnten pandemiebedingt nur geringe Umsätze erzielt werden. Dies lag ganz wesentlich darin begründet, dass im Markt nur sehr wenige neue Produkte aufgelegt wurden, die über die Transaktionsplattform angeboten werden konnten.

Aufgrund des skizzierten Geschäftsverlaufs hat die FDB einen Jahresüberschuss von rund 885 TEUR nach Steuern erzielt. Hierin berücksichtigt ist die Zuführung von 265 TEUR zum Sonderposten für allgemeine Bankrisiken.

Die Liquiditätslage der Gesellschaft war jederzeit sehr auskömmlich und gesichert.

Zur langfristigen Sicherung der Kapitalausstattung der Gesellschaft hat die Hauptversammlung Ende 2020 die Umwandlung eines maßgeblichen Teilbetrages (2 Mio. Euro) der rückforderbaren diquotalen Rücklage in Eigenkapital beschlossen, die zugunsten des Verein der Mitglieder der Wertpapierbörse in Hamburg e.V. (Verein Hamburg) in Höhe von insgesamt 2,75 Mio. Euro bestand. Die neuen Aktien sind ausschließlich dem Verein Hamburg zugewiesen.

Der Aufsichtsrat hat sich auch laufend über die aktuellen Entwicklungen bei den Konzerngesellschaften informiert.

Das Jahresergebnis der DZAG war in 2020 aufgrund eines starken Zuwachses im Bereich der sog. „Auftragverarbeitung” sehr positiv. Aufgrund des mit der DZAG bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages wird die DZAG nach Feststellung ihres Jahresabschlusses ein Ergebnis von rund 595 TEUR vor Steuern an die FDB abführen.

Bei der CP Capital Pioneers GmbH, an der die FDB im Vorjahr mehrheitlich Anteile erwarb, standen die Vorbereitungen zur Aufnahme der geschäftlichen Aktivitäten im Vordergrund. Über diese Gesellschaft soll eine Basis geschaffen werden, um bei der Vermittlung von Sachwertbasierten Finanzprodukten neue Vertriebswege und Kundengruppen zu erschließen. Nach Durchführung einer Kapitalerhöhung in 2020 erhöhte sich der Kapitalanteil der FDB auf 80 %.

Die geschäftliche Entwicklung der assettra GmbH, an der die FDB eine Beteiligung hält, ist auch in 2020 hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Infolgedessen hat der Vorstand die Anteile an der Gesellschaft, nach einer Teilabschreibung im Vorjahr, zum Ende des Jahres mit einem geringen Gewinn verkauft.

Der Aufsichtsrat ist zuversichtlich, dass durch die Aufstellung der Gesellschaft eine sehr gute Basis besteht, um der anhaltenden Corona-Pandemie und den damit verbundenen geschäftlichen Herausforderungen des Jahres 2021 zu begegnen. Es ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht absehbar, welche konkreten wirtschaftlichen Folgen die Pandemie für das Geschäftsjahr 2021 haben wird. In den ersten Monaten zeichnet sich eine weitere Normalisierung der Vermittlungstätigkeit an.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 ist von der als Abschlussprüferin bestellten Deloitte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft GmbH geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.

Der testierende Wirtschaftsprüfer hat an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrates am 22. Juni 2021 teilgenommen und stand für zusätzliche Erläuterungen und Stellungnahmen zur Verfügung.

Der Aufsichtsrat hat von dem Prüfungsergebnis Kenntnis genommen und erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfungen keine Einwendungen. Er hat daher in seiner Sitzung am 22. Juni 2021 den Jahresabschluss gebilligt, der damit im Rechtssinne festgestellt ist. Dem Vorschlag des Vorstandes zur Verwendung des Bilanzergebnisses schließt sich der Aufsichtsrat an.

Der Aufsichtsrat dankt Vorstand sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die im Berichtsjahr geleistete erfolgreiche Arbeit und die Flexibilität im Umgang mit den Folgen der Corona-Pandemie.

 

Hamburg, 22. Juni 2021

Der Aufsichtsrat

Dr. Friedhelm Steinberg, Vorsitzender

Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzergebnisses

Auf Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand hat die Hauptversammlung am 22. Juni 2021 einstimmig und ohne Enthaltung beschlossen, das festgestellte Bilanzergebnis des Geschäftsjahres 2020 auf neue Rechnung vorzutragen.

Der Jahresabschluss wurde zum 22.06.2021 festgestellt.

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