Erst vor wenigen Tagen hatte der europäische Flugzeugbauer angekündigt, als Konsequenz aus der derzeitigen coronabedingten Flaute Arbeitsplätze abbauen zu wollen. Nun hat Airbus die Pläne konkretisiert und bekanntgegeben, dass 15.000 Stellen gestrichen werden sollen. Damit wäre jeder sechste Angestellte in der Verkehrsflugzeug-Sparte betroffen.
Für Deutschland bedeutet das den Abbau von 5.100 Stellen innerhalb der nächsten zwölf Monate. Dazu kommen noch 900 bei der Augsburger Tochter Premium Aerotec. Frankreich muss eine Kürzung von 5000 Arbeitsplätzen hinnehmen. „Airbus steht vor der schwersten Krise, die diese Branche je erlebt hat“, erklärte Vorstandschef Guillaume Faury die geplanten Einschnitte. Kündigungen seien dabei nicht auszuschließen. Arbeitnehmervertreter kritisierten, dass Airbus die Krise als Vorwand für einen von langer Hand geplanten Konzernumbau missbrauche. In den Auftragsbüchern von Airbus stünden schließlich noch immer 7.500 Flugzeuge, die Arbeit für acht Jahre sicherten. Die Krise ließe sich auch mit längerfristiger Kurzarbeit und einer Verkürzung der Arbeitszeit für alle Mitarbeiter überstehen, sagte der deutsche Chef des Konzernbetriebsrats, Holger Junge. „Wie man in dieser Situation die ganze Belegschaft in Angst und Schrecken versetzen kann, ist absolut unanständig.“
Momentan ist die Produktion des Konzerns um rund 40 Prozent gedrosselt. Airbus rechnet allerdings erst 2025 wieder mit einer Auslastung der Produktion wie vor der Krise.
