Die Musikwelt trauert um eine Legende: Sly Stone, Gründer und Kopf der einflussreichen Band Sly & the Family Stone, ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Laut einer Mitteilung aus dem Umfeld der Band erlag der Musiker den Folgen einer Lungenerkrankung sowie weiteren gesundheitlichen Problemen. Er starb im Kreis seiner Familie.
Geboren wurde Sylvester Stewart – so Stones bürgerlicher Name – im März 1943 in Denton, Texas, als zweites von fünf Kindern. Schon früh entdeckte er seine Liebe zur Musik, die ihn zu einem der innovativsten Köpfe der amerikanischen Pop- und Funkgeschichte machen sollte.
Revolutionär des Funk – und der Gesellschaft
Mit Sly & the Family Stone schuf Stone nicht nur einen neuen Sound, sondern auch eine neue Vision von musikalischer Vielfalt. Die Band, die aus Schwarzen und Weißen, Frauen und Männern bestand, war in den 1960er und 70er Jahren ein musikalisches wie gesellschaftliches Statement. Hits wie “Everyday People”, “Dance to the Music” oder “Family Affair” wurden Hymnen einer Generation – mit einer einzigartigen Mischung aus Funk, Rock, Soul und Psychedelia.
Stone war ein musikalischer Visionär, der nicht nur Genres verband, sondern mit sozialkritischen Texten und künstlerischem Mut neue Wege ging. Ohne ihn wären spätere Größen wie Prince, George Clinton oder die Red Hot Chili Peppers kaum denkbar gewesen.
Ein kompliziertes Leben abseits der Bühne
Doch der Ruhm hatte auch Schattenseiten. Stone kämpfte jahrzehntelang mit Drogenproblemen und zog sich zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück. Erst in den 2000er-Jahren tauchte er wieder gelegentlich auf – gezeichnet von einem turbulenten Leben, aber mit ungebrochener Anziehungskraft für Fans weltweit. 1993 wurde er gemeinsam mit seiner Band in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
Ein Nachhall, der bleibt
Sly Stones musikalisches Erbe ist zeitlos und inspirierend. Er war nicht nur ein Musiker, sondern ein Sprachrohr für Gleichberechtigung, Freiheit und kreative Entfesselung. Sein Einfluss auf Funk, Hip-Hop und Pop ist bis heute spürbar.
Die Welt verliert mit Sly Stone einen bahnbrechenden Künstler, der weit mehr war als ein Hitlieferant – er war ein kultureller Katalysator. Und auch wenn er nun schweigt, wird seine Musik weiter grooven – in Kopfhörern, auf Tanzflächen und im kollektiven Gedächtnis der Musikgeschichte.