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Karen Read vor Gericht: Emotionaler Neustart im Prozess um den Tod von Polizist John O’Keefe

Mohamed_hassan (CC0), Pixabay

Im US-Bundesstaat Massachusetts hat der aufsehenerregende Mordprozess gegen Karen Read erneut begonnen. Die 44-Jährige soll im Januar 2022 ihren Freund, den Bostoner Polizisten John O’Keefe, mit einem SUV überfahren und anschließend im Schnee zurückgelassen haben. Die erste Verhandlung war im Juli 2024 nach einem Patt der Geschworenen ohne Urteil zu Ende gegangen.

Emotionaler Prozessauftakt – Mutter des Opfers in Tränen

Am ersten Tag der neuen Verhandlung stand unter anderem Peggy O’Keefe, die Mutter des getöteten Polizisten, im Zeugenstand. Sie berichtete, wie sie ins Krankenhaus gefahren wurde, nachdem ihr Sohn im Schnee gefunden wurde – kalt, reglos, mit Blutergüssen.

„Er war ganz blau und zugerichtet“, sagte sie unter Tränen. Laut ihrer Aussage rief Karen Read sie aus dem Auto an und sagte: „Ich habe John bei einer Party gelassen.“ Im Krankenhaus habe Read geschrien: „Ist er tot, Peg?“

Die Verteidigung verzichtete auf eine Befragung der Mutter – möglicherweise aus Rücksicht auf die emotionale Belastung.

Feuerwehrmann im Fokus der Verteidigung

Timothy Nuttall, ein Feuerwehrmann und Sanitäter, schilderte, dass er Read am Tatort mit blutigem Gesicht sah. Er gab an, sie habe mehrfach gesagt: „Ich habe ihn angefahren.“
Verteidiger Alan Jackson stellte diese Aussage in Frage: In früheren Aussagen habe Nuttall gesagt, Read habe dies nur zweimal gesagt, und Verletzungen am Opfer könnten auch durch einen Schlag ins Gesicht verursacht worden sein. Jackson warf dem Zeugen Widersprüche vor.

Zwei Versionen des Geschehens

  • Anklage: Karen Read habe O’Keefe mit ihrem Fahrzeug angefahren und im Schnee sterben lassen.

  • Verteidigung: Read sei hereingelegt worden. Andere Gäste einer Party, bei der das Paar zuletzt gesehen wurde, hätten womöglich etwas mit dem Tod zu tun.

Medienrummel und Sicherheitsmaßnahmen

Das Verfahren wird nicht nur in den USA mit Spannung verfolgt, sondern hat auch bereits Podcasts, TV-Serien und Online-Debatten ausgelöst. Der zuständige Richter, Beverly Cannone, hat Demonstrationen im Umfeld des Gerichts untersagt – maximaler Abstand: 200 Fuß.

Juristen auf Social Media äußerten sich bereits kritisch über den ersten Auftritt der Staatsanwaltschaft.

„Kein starker Start. Die Argumentation war langweilig und wenig überzeugend“, so Strafverteidigerin Sydney Rushing auf TikTok.

Ausblick

Der Prozess könnte sich über bis zu acht Wochen hinziehen. Er verspricht, weiterhin große öffentliche Aufmerksamkeit zu bekommen – nicht nur wegen der dramatischen Umstände, sondern auch wegen der Frage, ob Karen Read Opfer oder Täterin ist.

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