Dark Mode Light Mode

Nach Morddrohung: Welle der Solidarität für Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt

geralt (CC0), Pixabay

Nach einer Morddrohung gegen Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt zeigt sich die Stadtgesellschaft geschlossen: Aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft erhält die parteilose Kommunalpolitikerin breite Unterstützung. „Diese Solidarität bedeutet mir viel“, sagte Arndt im Gespräch mit dem MDR. Es sei ein deutliches Zeichen, dass „der Grundtenor in der Bevölkerung ein anderer ist“.

Drohmail mit erschreckendem Verweis

Arndt hatte kürzlich eine Drohmail erhalten und umgehend Anzeige erstattet. Besonders erschreckend: In der Nachricht wird in bedrohlichem Ton an den Mord am hessischen Regierungspräsidenten Walter Lübcke erinnert – ein schockierender Gewaltakt, bei dem Lübcke 2019 von einem Neonazi erschossen wurde. Der Bezug zu diesem politisch motivierten Mord verstärkt die Brisanz der Drohung erheblich.

Klare Haltung gegen Hass und Einschüchterung

Die Tat hat in Zwickau und darüber hinaus Entsetzen ausgelöst – aber auch eine klare Reaktion: Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus dem Stadtrat, Vereinen, religiösen Gemeinschaften und Wirtschaftsverbänden stellten sich hinter Arndt. Auch überregionale Politiker solidarisierten sich öffentlich mit der Oberbürgermeisterin.

„Es ist wichtig, dass wir Hass und Einschüchterung nicht das Feld überlassen“, betonte Arndt. Sie wolle sich nicht mundtot machen lassen – und weiter für eine offene, demokratische Stadtgesellschaft einstehen.

Ermittlungen laufen

Die Polizei ermittelt derzeit wegen der Morddrohung. Konkrete Hinweise auf den oder die Absender gibt es bislang nicht. Die Sicherheitsvorkehrungen rund um Arndt wurden vorsorglich erhöht.

Ein Appell an die Demokratie

Der Fall wirft erneut ein Schlaglicht auf die zunehmende Bedrohungslage für Kommunalpolitikerinnen und -politiker in Deutschland. Gerade auf lokaler Ebene engagieren sich viele Menschen mit hohem persönlichen Einsatz – und sehen sich zugleich immer häufiger Anfeindungen oder gar Gewaltandrohungen ausgesetzt.

Die große Solidarität für Constance Arndt zeigt jedoch: Die demokratische Zivilgesellschaft steht zusammen – und lässt sich nicht einschüchtern.

Kommentar hinzufügen Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Previous Post

Rechnungshof: Staat lässt Milliarden an Steuereinnahmen ungenutzt

Next Post

Start der elektronischen Patientenakte: Rollout ab 29. April in ganz Deutschland