Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher schließen Versicherungen bequem online ab – vor allem Sachversicherungen oder Krankenzusatzpolicen. Doch was viele nicht wissen: Hinter dem digitalen Angebot verbirgt sich nicht immer direkt der bekannte Versicherer. Häufig handelt es sich um sogenannte White-Label-Versicherungen, wie die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) jetzt in einer aktuellen Mitteilung erklärt.
Was sind White-Label-Policen?
Bei diesen Policen tritt nicht der Versicherer selbst nach außen auf, sondern ein Partnerunternehmen. Dieses vertreibt und verwaltet die Versicherung unter eigenem Markennamen – etwa als App, Online-Plattform oder Vergleichsportal. Der eigentliche Risikoträger, also das Unternehmen, das im Schadensfall zahlt, bleibt im Hintergrund und tritt kaum in Erscheinung.
Vertragsschluss, Beitragsabrechnung und Schadensmeldung erfolgen dabei vollständig über den White-Label-Anbieter. Für Kundinnen und Kunden kann das praktisch sein – bringt aber auch Risiken mit sich.
Warum Transparenz so wichtig ist
Die BaFin mahnt zur genauen Prüfung solcher Angebote. Denn wer seinen Vertragspartner nicht kennt, läuft Gefahr, im Fall einer Beschwerde oder eines Problems nicht zu wissen, an wen er sich wenden kann. Auch bei Konflikten rund um Leistungen oder Vertragsdetails kann es schwieriger werden, seine Ansprüche durchzusetzen.
Auf ihrer Website gibt die BaFin daher Tipps, wie man White-Label-Produkte erkennt – zum Beispiel durch einen Blick in das Kleingedruckte, in dem der tatsächliche Versicherer genannt sein muss. Auch empfiehlt die Aufsicht, auf klare Angaben zum Risikoträger, zu Kündigungsfristen und zur Schadensregulierung zu achten.
Fazit: Moderne Vertriebswege brauchen wache Augen
White-Label-Versicherungen sind ein fester Bestandteil der digitalen Versicherungswelt. Sie können innovative Lösungen bieten – doch Verbraucherinnen und Verbraucher sollten stets genau prüfen, wer hinter dem Angebot steht. Nur so lässt sich im Ernstfall klären, wer für die Absicherung tatsächlich verantwortlich ist.
Weitere Informationen und konkrete Hinweise gibt es auf der Webseite der BaFin.